Red Bull wirft Ferrari Spionage vor, Foto: Sutton
Red Bull wirft Ferrari Spionage vor, Foto: Sutton

Da wurden auch die sonst so coolen Red Bull-Jungs nervös als es am Donnerstag plötzlich "Bombenalarm" hieß. Ein herrenloser Rucksack auf der Red Bull-Energy Station sorgte für ein Polizeiaufgebot der Sonderklasse. Die Polizei untersuchte diesen mittels Detektoren und transportierte ihn schließlich im Polizeiwagen ab. Doch viel mehr als der Bombenalarm stieß dem Team wohl die Tatsache sauer auf, dass der Rucksack ausgerechnet im Ferrari-Design war.

Für Red Bull ist Ferrari aktuell ein rotes Tuch, in Spanien fühlte man sich von den Roten sogar ausspioniert. Doch welches Team schaut nicht, was der Gegner macht? Nichts anderes hat auch Ferrari getan, indem man bei Fernando Alonso die Strategie von Vettel coverte und ihn jedes Mal eine Runde nach dem Weltmeister hereinholte. Eine logische Strategie seitens Ferrari, um Vettel nicht in die Karten zu spielen und den Abstand größer werden zu lassen.

Dass die Scuderia nicht auf Webber, sondern auf Vettel reagierte, schien bei Red Bull allerdings unbemerkt zu bleiben - im Gegensatz zu der Spionage. "Wir haben gemerkt, dass Ferrari eine Art Spionage hatte und haben die Strategie danach geändert", erklärte Helmut Marko. Doch auch wenn Ferrari in Sachen Spionage kein unbeschriebenes Blatt ist, ist in diesem Fall der Vorwurf haltlos. Doch irgendwie scheint im Moment jeder im Fahrerlager irgendwo Spionage oder Verschwörungen zu wittern - so auch Lewis Hamilton.

Hamilton & seine Verschwörungstheorien

Zuerst soll ihn Michael Schumacher in Barcelona geblockt haben, um seinem Landsmann Vettel einen Vorteil zu verschaffen, wenig später steckten plötzlich Red Bull und Toro Rosso unter einer Decke und brüteten über geheime Taktiken, um dem McLaren-Piloten das Leben schwer zu machen. So sollen Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi beim Überrunden extra keinen Platz gemacht haben, um Hamiltons Abstand auf Vettel zu vergrößern.

Die Tatsache, dass die beiden Piloten allerdings in der Vergangenheit immer wieder einmal anderen Fahrern im Weg standen - wie Alguersuari Mark Webber 2010 in Abu Dhabi - ist für den Briten kein Gegenbeweis seiner Verschwörungstheorien. Hamilton oder Red Bull scheinen derzeit zwar etwas hysterisch, doch was wäre die Formel 1 ohne ihre ganzen Tricks und Mätzchen?