Nach einer kleinen Pause kehrt die Königsklasse Asien vorerst den Rücken und beginnt in Istanbul mit der Europa-Saison. Für die Fahrer gab es nach dem Rennen in Shanghai etwas Zeit durchzuatmen, bevor es nun in der Türkei wieder los geht. "Nach den ersten drei Rennen habe ich es genossen, in der kurzen Pause etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen", erklärte Michael Schumacher und auch Teamkollege Nico Rosberg fühte hinzu: "Die Osterfeiertage habe ich mit meiner Familie verbracht - aber jetzt freue ich mich auf das Rennen im Istanbul Park."

"Kurve acht ist eine der größten Herausforderungen des gesamten Jahres: man fährt für mehr als acht Sekunden mit Vollgas durch die Kurve und muss Kräften bis zu 5G standhalten. Wenn ich meine Traum-Formel 1-Rennstrecke entwerfen müsste, wäre diese Kurve garantiert darin enthalten", stellte der junge Deutsche klar. Auch Teamgefährte Schumacher freute sich auf das Rennen: "Der Istanbul Park ist eine tolle Strecke, welche die Fahrer vor einige Herausforderungen stellt. Der Kurs besitzt viele Höhenunterschiede sowie verschiedene Kurventypen - es macht Spaß, dort zu fahren.

Hoffnung auf einen erneuten Leistungsanstieg ihres Teams hatten im Vorfeld beide Piloten. "Ich weiß, dass das Team sehr hart daran arbeitet, die Fortschritte vom letzten Rennen in China fortzusetzen, und ich bin überzeugt, dass wir mit den geplanten Upgrades für Istanbul ein ähnlich positives Wochenende erleben können", meinte Schumacher. Auch Rosberg bescheinigte den Silberpfeilen gute Arbeit geleistet zu haben. "Hoffentlich gelingt uns in der Türkei ein weiterer Schritt, sodass wir erneut eine gute Leistung zeigen können", sagte der Wahl-Monegasse.

"Unser Saisonstart verlief schwieriger als erwartet. Die ersten drei Rennen waren für uns eine Art Achterbahn der Gefühle. In Melbourne und Malaysia waren wir alle enttäuscht, aber mit den Führungskilometern in Schanghai haben wir das Potential unseres Autos unter Beweis gestellt", bilanzierte Rosberg rückblickend und hoffte vor diesem Hintergrund auf eine Fortführung des Aufwärtstrends bei den Stuttgarten. Den gleichen Wunsch hat auch die Teamführung. "Ich habe das Gefühl, dass wir unseren Zielen näher kommen. Die Basis unseres Autos ist gut, wir müssen nur dafür Sorge tragen, dass wir in den kommenden Rennen das volle Potential ausnutzen", meinte Teamchef Ross Brawn.

Updates sollten helfen

"Der Große Preis von China hat das gesamte Team daran erinnert, wie es ist, an der Spitze eines Rennens mitzukämpfen. In diesem Fall waren wir nicht erfolgreich, aber wir möchten das Gefühl, vorne mitzufahren, gerne wieder öfter erleben", so Brawn. "Wenn das Auto richtig funktioniert, können wir konkurrenzfähiger sein und die Updates für die Türkei sollten uns helfen, diesen Level regelmäßiger zu erreichen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir uns steigern müssen, wenn wir kontinuierlich vorne dabei sein möchten", meinte der Brite. "Wir haben aber alle an einem Strang gezogen und werden alles geben, um weiter voranzukommen", erklärte Brawn zufrieden.

Ähnlich sah es Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug. Unser Team hat beim vorausgegangen Grand Prix in China seine Leistungsfähigkeit gegenüber den ersten Rennen gesteigert. Unser Ziel ist es, in der Türkei, diese Performance zu stabilisieren und dann Schritt für Schritt auszubauen", sagte der Motorsportdirektor. Einfach sei dieses Unterfangen besonders in der Türkei aber nicht. "Die Strecke ist fordernd für Fahrzeuge und Fahrer. Fast 70 Prozent der 5,338 km werden mit Volllast gefahren, so dass nicht nur Fahrwerk und Reifen enorm belastet sind, sondern auch der Motor", meinte Haug im Vorfeld.