Nach dem zweiten Saisonrennen in Malaysia war eine neue Diskussion um die Pirelli-Reifen entflammt. Diesmal lag der Fokus auf den sogenannten Marbles. Oder auch: Reifenfetzen, die sich vom Pneu lösen und dann auf der Strecke landen. "Das war heftig in Malaysia. Man musste echt aufpassen, dass man nicht von der Ideallinie weicht, sogar auf der Geraden", stellte Nico Rosberg fest.

Weiter gab der Mercedes-Pilot an, aufgrund dieser Marbles ein Duell auf der Strecke in Sepang gemieden zu haben. "Ich war im Kampf mit Paul di Resta auf der Geraden und es war so, dass ich voll über die Marbles hätte fahren müssen. Da habe ich entschieden, dass ich mich hinten einreihe", so der 25-Jährige. Das sei eine bessere Entscheidung gewesen, als über die Reifenreste zu fahren. "Wir wissen nicht, wie lange man ein Problem mit den Reifen hat, nachdem man sich diese mit dem Zeug vollgesaut hat", rätselte Rosberg.

Kritik hatte es nicht nur von Rosberg gegeben, sondern von einer Vielzahl an Fahrern. Di Resta sei von den Teilen auf der Strecke regelrecht torpediert worden und Vitaly Petrov gab den Marbles eine Teilschuld an seinem Unfall in Sepang. Pirelli-Motorsportdirektor tat die Äußerungen der Piloten ein wenig ab: "Man kann kein Omelette zubereiten, ohne dafür Eier aufzuschlagen - oder, im Falle Malaysias eben Gummi."

Zwar hatte Hembery angekündigt, sich genauer mit der Kritik beschäftigen zu wollen, gleichzeitig verteidigte er jedoch seine Erzeugnisse. "Die Marbles sind eine natürliche Konsequenz des erhöhten Verschleißes, der uns diese spannenden Rennen beschert hat." Schließlich müsse der Gummi ja irgendwo hingehen - genau, wie in der Vergangenheit, so Hembery. Er versicherte zwar, die Interessen der Fahrer zu beachten. Doch an der fundamentalen Philosophie Pirellis - den Fahrern das Racing zurück zu geben - werde sich nichts ändern.