Wenn man an der Börse notiert, hat man immer das Problem, dass es mehrere Anteilseigner gibt, denen gegenüber man Rechenschaft ablegen muss. Daher sah sich Williams-Vorstand Adam Parr nach dem schlechten Wochenende in Malaysia anscheinend auch dazu genötigt, ein paar deutliche Worte zu sprechen, um in alle Richtungen ein wenig Ruhe zu vermitteln. "Wie jeder bei Williams bin ich sowohl überrascht als auch frustriert von unserem Start", sagte Parr.

Denn er sah einige Faktoren, die eigentlich für einen guten Auftakt gesprochen hätten. So war das Konzept des Williams FW33 seiner Meinung nach ambitioniert, es wurde mit demselben Motorenpartner weitergemacht und es gab durch den Verbleib von Rubens Barrichello auch an der Fahrerfront Kontinuität. "Wir sind aber hinter den Erwartungen geblieben. Das ist vor allem in Hinblick auf unsere relative Stärke bei den Wintertests und die enorme Arbeit, die jeder bei Williams in das Auto gesteckt hat, schlecht", klagte Parr.

Stärken und Schwächen finden

Einfach akzeptieren wird der Traditions-Rennstall die Situation klarerweise nicht. Zunächst müsse man verstehen, wo die Stärken und Schwächen liegen, sagte der Vorstand. "Wir hatten beim FW33 ein paar erfolgreiche Bereiche, auf die müssen wir aufbauen. Wir haben auch ein paar vielversprechende Verbesserungen für Shanghai und Istanbul und wir müssen schauen, was die bringen", sagte er. Wichtig ist für ihn aber vor allem, dass die Zuverlässigkeits-Probleme in den Griff bekommen werden, da sie einerseits die Leistung schmälern und andererseits noch Ressourcen binden, die eigentlich für die Entwicklung notwendig wären.

Ungeachtet dessen versprach Parr, dass es vorwärts gehen wird. "Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir zu weit hinten begonnen haben", räumte er ein. Deswegen wollte er die Probleme auch nicht nur kurzfristig angehen. "Wir werden zusammenarbeiten, um das Team für 2012 und darüber hinaus zu stärken. Jeder Aspekt wird untersucht, nichts ist heilig, aber wir werden das methodisch machen und nicht blindlings."