In Sepang starten am Sonntag Nachmittag 24 Autos in den Formel-1-Grand-Prix von Malaysia. Sorgenkind HRT hat erstmals im Jahr 2011 die Qualifikation geschafft, nachdem man beim Auftakt im Albert Park zu Melbourne noch an dieser Hürde scheiterte. Sowohl Vitantonio Liuzzi, als auch Narain Karthikeyan dürfen in Malaysia trotz mechanischer Probleme im Abschlusstraining also weitere Kilometer sammeln - wenn auch am Ende des Feldes.

Vitantonio Liuzzi qualifizierte sich mit fast fünf Sekunden Rückstand auf die Spitze, aber lediglich einer guten halben Sekunde Rückstand auf den Virgin von Jerome d'Ambrosio auf Rang 23. Hinter ihm folgt mit einer weiteren Sekunde Rückstand Teamgefährte Karthikeyan. "Es ist großartig für alle, dass wir innerhalb der 107% sind", freute sich Liuzzi nach der Qualifikation. "Wir haben bewiesen, dass das Problem in Australien keine Frage mangelnder Geschwindigkeit war, sondern mangelnder Zeit auf der Strecke. Wir hatten verglichen mit den drei Monaten, die andere Teams hatten, nur einen halben Testtag zur Verfügung", so der Italiener.

"Wir müssen nun in den nächsten Monaten und Rennen hart arbeiten, um diese Lücke zu schließen. Auch wenn das erst der erste Schritt für HRT war, haben wir einen großartigen Job gemacht und das Auto seit Australien sehr verbessert", freute sich der 29-Jährige. "Ich bin stolz auf die Arbeit, die alle geleistet haben. Wir hatten hier zwar gestern und heute noch ein paar kleine Probleme, aber das ist normal, wenn man so wenig Zeit hat. Ich denke, wir können uns immer noch verbessern - aber ich habe eine gute Runde abgeliefert und das ist das Resultat: Wir stehen morgen in der Startaufstellung", sagte der Italiener.

An Lotus ist man noch nicht dran - aber immerhin darf HRT in Malaysia im Rennen mitfahren, Foto: Sutton
An Lotus ist man noch nicht dran - aber immerhin darf HRT in Malaysia im Rennen mitfahren, Foto: Sutton

Ähnlich zufrieden war auch Teamkollege Narain Karthikeyan, der sich freute, dass man das Ziel Qualifikation erreicht hat. "Das Auto ist gewissermaßen brandneu, so gesehen ist es toll, dass wir nun noch mehr Kilometer abspulen können. Je mehr Zeit wir auf der Strecke bekommen, desto besser", sagte der Inder. Reibungslos lief sein Zeittraining aber nicht ab. "Ich habe meinen zweiten Reifensatz in der ersten Kurve ruiniert und daher war es schwer, danach noch eine gute Rundenzeit zu schaffen. Aber jeder hat sehr hart gearbeitet und wir sind begeistert, dass wir es ins Rennen geschafft haben", so der 34-Jährige.

Überraschend sei dieses Ergebnis vor allem, da Malaysia für HRT immer ein Gradmesser gewesen sei. "Wir haben Sepang im Vorfeld im Kalender als eines der Rennen ausgemacht, in denen es am schwierigsten wird, die 107%-Regel zu knacken. Es ist also sehr befriedigend, es nun geschafft zu haben. Jetzt hoffe ich, dass wir das Rennen morgen beenden können und mehr Runden abspulen können", erklärte der Inder. "Sie sagen für morgen Regen voraus - man weiß also nie, was da draußen passieren wird", verriet der HRT-Pilot mit einem Augenzwinkern.

Teamchef Colin Kolles teilte die Zuversicht seiner Fahrer. "Wir haben den nächsten großen Schritt geschafft und uns qualifiziert. Das war unser Ziel", stellte der HRT-Boss klar. "Durch die Kilometer, die wir nun sammeln können, werden wir den F111 besser verstehen. Beide Fahrer haben einen guten Job erledigt", so Kolles. "Ich möchte dem Team nochmals für den massiven Aufwand danken. Nun haben wir das nächste Ziel vor Augen - morgen viele weitere Runden zu fahren und den Grand Prix mit beiden Autos zu beenden", erklärte der Teamchef.