Der Blinddarm ist weg und wohin er ist, interessiert Timo Glock momentan recht wenig. Er ist schon froh darüber, wieder Rad fahren zu können, auch wenn es hin und wieder noch im Bereich der Operationsnarbe zwickt. "Aber wenn man drei Wochen lang fast nicht trainieren kann, denken sich die Muskeln natürlich schon irgendwann: 'Okay, anscheinend machen wir nicht mehr so viel.' Am Anfang der Saison wird es deshalb vielleicht ein bisschen schwieriger werden, aber ich sollte meinen Körper schon bald wieder fit bekommen", sagte Glock gegenüber Spox.

Was auf den Körper zutrifft, muss auf den Virgin nicht unbedingt zutreffen, den Glock in diesem Jahr wieder fahren wird. Denn der Deutsche gestand selbst ein, dass die Rundenzeiten bei den Tests nicht besonders gut ausgesehen haben. "Im Vergleich zu Lotus hinken wir auf den Long-Runs ganz schön hinterher. Dazu hatten wir zuletzt in Barcelona auch noch etwas Pech und konnten das Qualifying nicht simulieren. Wir sind definitiv ein Stück von dem Punkt weg, an dem wir sein wollten. Sprich, auf Augenhöhe mit Lotus", erklärte er.

Hoffnung Türkei

Daher gilt es für Glock jetzt, die erste Rennen zu überstehen, das Auto ins Ziel zu bringen und durch technische Probleme bei der Konkurrenz vielleicht doch annehmbare Ergebnisse einzufahren. Die größte Hoffnung ist dann aber das Rennen in der Türkei, denn dort wird Technikchef Nick Wirth ein Update bringen.

Im Red Bull würde sich Timo Glock einiges zutrauen, Foto: Sutton
Im Red Bull würde sich Timo Glock einiges zutrauen, Foto: Sutton

Amüsieren musste sich Glock darüber, wie viele Wellen seine vor kurzem getätigte Aussage geschlagen hat, er könnte in einem Red Bull so schnell sein wie Sebastian Vettel. "Das wird doch jeder Fahrer im Paddock sagen, oder? Ja, ich traue mir das zu. Das sage ich ganz offen, auch wenn mich der eine oder andere für verrückt hält. Aber wenn ich mir das nicht zutrauen würde, dann dürfte ich nicht Formel 1 fahren, sondern müsste mich irgendwo im Kindergarten auf ein Gokart setzen", betonte Glock.

Warten auf die Möglichkeit

Neidisch auf seinen Landsmann und den regierenden Weltmeister Vettel wollte der Virgin-Pilot nicht sein. Alle, die vorne mitfahren, hätten das verdient, egal ob ihr Name Vettel, Alonso oder Schumacher sei, meinte Glock. "Ich habe eben momentan nicht das Auto, um ganz vorne mitzufahren. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das Autofahren verlernt habe." Dennoch ist ihm klar, dass der WM-Titel für ihn momentan kein Thema sein kann. Dennoch ist Glock glücklich damit, was er tut. "Aber wenn sich die Möglichkeit irgendwann noch einmal bietet, würde ich unheimlich gerne um den WM-Titel mitfahren. Darauf arbeite ich hin so gut ich kann."