Die Positionierung des Namens Lotus bei Renault F1 war nicht billig, Foto: Sutton
Die Positionierung des Namens Lotus bei Renault F1 war nicht billig, Foto: Sutton

Ich muss zugeben, ich bin kein absoluter Kenner der Hochfinanz und sehe daher vielleicht auch Dany Bahars Masterplan mit der Group Lotus nach wie vor nicht im richtigen Licht. Auf jeden Fall habe ich mich aber immer schon gewundert, warum er viele Millionen Euro bei Renault F1 investiert hat und gleichzeitig dem Team Lotus seinen Namen nehmen will, wenn das doch die Marke Lotus für ihn gratis in der Formel 1 spazieren führen will. Angesichts dieser Denkweise überlege ich immer, ob ich Herrn Bahar nicht vielleicht meine Kontonummer übermitteln sollte, nur um zu sehen, ob es dann nicht größere Eingänge dort gebe.

Möglicherweise wird man sich bei Proton, dem Eigentümer der Group Lotus, momentan auch fragen, was bei diesem ganzen Formel-1-Engagement eigentlich so los ist. Denn der Konzern hat Verluste eingefahren und an Aktienwert verloren, was durchaus auf die Formel-1-Ambitionen zurückgeführt wird. So meinten die Analysten von OSK Research, dass es mit den nicht gerade vorteilhaften Geschäftszahlen in Zukunft so weitergehen könnte, weil die Markenbildungs- und Marketing-Kosten durch das Formel-1-Engagement hoch bleiben werden, war in der malaysischen Zeitung Star zu lesen.

Sogar Proton-Berater Dr. Mahathir Mohamad, der ehemalige Premierminister von Malaysia, nannte die Group Lotus einen Faktor bei den Geschäftszahlen von Proton. "[Proton] ist eigentlich profitabel, aber sein Profit wurde durch die Verluste von Lotus geschmälert", sagte er. Wie gesagt, vielleicht sehe ich das große Gesamtbild ja nicht, aber irgendwie hätte man das doch billiger haben können. Gut, das Team Lotus genießt vielleicht noch nicht den selben Status wie Renault F1, aber dafür hat es im Vorjahr sogar noch gezahlt, um Lotus Racing heißen zu dürfen.