Abseits der Barcelona-Testfahrten verteidigte Pirelli einmal mehr die weichen Reifen. "Wenn man will, dass die Fahrer zwei Mal stoppen, dann kann man ihnen keine Reifen geben, die 35 Runden halten, ansonsten müssten sie nur einmal stoppen", erklärte Motorsportdirektor Paul Hembery. In den ersten vier Saisonrennen wird Pirelli die weiche und harte Mischung an die Rennstrecke bringen. Die verschiedenen Mischungen sollen helfen, die Show zu verbessern.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben die Italiener für den dritten Saisontest in Barcelona noch einmal Änderungen am weichen Reifen vorgenommen. "Es gab Veränderungen zwischen Jerez und hier. Jetzt sollte der Reifen stabiler und haltbarer sein, aber wir müssen noch abwarten wie es aussieht, wenn die Temperaturen höher sind", sagte Hembery. Sowohl in Jerez als auch in Barcelona hat Pirelli nicht die gewünschten Bedingungen vorgenommen. "Die Strecke ist ziemlich kalt. Die Temperaturen liegen um die acht Grad, wir haben aber bei weit höheren Temperaturen getestet", betonte Hembery.

Zu kalte Bedingungen

"Wir sind bereit dazuzulernen, deshalb müssen wir herausfinden wie repräsentativ diese Bedingungen sind", fuhr er fort. Heute Abend steht eine Analyse des ersten Testtages an, bei der vor allem die Reifenabnutzung im Fokus steht. "Durch den Gummi, der auf die Strecke kommt, verändert sich die Abnützungsrate zwischen Freitag und Samstag um 30 bis 40 Prozent. Das haben wir in Jerez nicht gehabt - das ist etwas Neues für uns", verriet Hembery. Aufgrund der vielen, offenen Fragen ist Pirelli auf einen weiteren Test angewiesen.

Doch die aktuellen Proteste in Bahrain könnten den Abschlusstest in zwei Wochen verhindern. In diesem Falle hätte Pirelli bereits einen Favoriten unter den Ausweichstrecken gefunden: Paul Ricard in Frankreich. "Aus Reifensicht wäre es ideal, wenn wir auf dem Paul Ricard Circuit testen könnten und vielleicht noch Regenbedingungen hätten. In Barcelona und Jerez ist es zu kalt, das bringt uns keine zusätzlichen Informationen. Wenn Paul Ricard nicht möglich ist, dann würden wir Abu Dhabi bevorzugen, denn dort ist zumindest warm", so Hembery.