Hatte sich Bernie Ecclestone am Freitagmorgen noch etwas optimistischer bezüglich einer Austragung des Bahrain Grand Prix geäußert, so musste er seine Meinung am Nachmittag wieder revidieren. Denn es hatte wieder Zusammenstöße in dem Königreich gegeben. Die Regierung hatte den Demonstranten abermals Truppen entgegengestellt und dabei wurde wieder auf die protestierende Menge geschossen, was zahlreiche Verwundete zur Folge hatte. Deswegen musste Ecclestone einsehen, dass sich die Aussichten für das Rennen wieder verschlechtert hätten.

"Wir sollten warten und schauen, was am Wochenende passiert. Ich weiß nicht, was diesen Nachmittag passiert ist, weil ich unterwegs war, aber aufgrund dessen, was mir gesagt wurde, ist es anders als heute Morgen, weil diese Beerdigung stattgefunden hat - so etwas würde man erwarten, nehme ich an", sagte Ecclestone der BBC. Er betonte noch einmal, dass die Situation nun wieder anders sei und man sehen müsse, was am Wochenende passiert.

In Barcelona traf sich derweil am Freitag die Teamvereinigung FOTA, um darüber zu sprechen, wie man die Situation in Bahrain handhaben will. Ein vorrangiges Thema war dabei eine Alternative zu dem Königreich, sollte der letzte Wintertest dort abgesagt werden müssen. Williams-Geschäftsführer Adam Parr hatte gemeint, dass man enttäuscht wäre, sollte der Saisonauftakt nicht in Bahrain stattfinden. Er gab aber auch zu, dass es viele Dinge zu bedenken gebe, nicht zuletzt die Öffentlichkeitswirkung der Formel 1. " Es geht ja nicht nur um die Sicherheit. Man muss auch sensibel sein, was im Land passiert." Ein Formel-1-Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte dazu: " Viele Menschen würden sich von uns abwenden, wenn wir ein Regime unterstützen, das Menschen aus dem eigenen Volk tötet."