Was sind die Aufgaben eines F1-Managers?
Andre Theuerzeit: Ich denke, das Bild eines Managers hat sich gewandelt. Es ist in den vergangenen Jahren vielfältiger geworden, weil auch viele Aufgaben hinzugekommen sind. Sicherlich stehen die Vertragsverhandlungen, die Positionierung des Sportlers in der Presse sowie das Merchandising im Vordergrund,. Da sich der Sport insgesamt und gerade auch der Sport als Kommunikationsplattform immer mehr professionalisiert hat, ist die Aufgabe im Vergleich zu früher sicherlich komplexer geworden.

Heidfeld sitzt 2011 im Lotus Renault Cockpit, Foto: Pirelli
Heidfeld sitzt 2011 im Lotus Renault Cockpit, Foto: Pirelli

Wer bestimmt, mit welchen Teams verhandelt wird - der Manager oder der Fahrer?
Andre Theuerzeit: Das kann man nicht pauschalisieren. Nick und ich besprechen uns natürlich wie wir vorgehen und stimmen uns ständig ab. Das mag bei anderen Fahrern, speziell wenn sie noch jünger sind, anders sein. Da kann es sein, dass durchaus nur der Manager den Weg bestimmt.

Es gibt Fahrer wie Sebastian Vettel, die keinen Manager haben. Kann sich ein Fahrer selbst managen oder braucht ein Fahrer - gerade wie Vettel als Weltmeister - nicht doch einen Manager?
Andre Theuerzeit: Ich denke, man muss sich etwas von dem Wort "Manager" lösen. Auch wenn ein Fahrer keinen Manager hat, verfügt er doch über Berater. Egal, ob es jemand aus dem engen Umfeld ist, ein Anwalt oder eine Agentur. Aber sicherlich vereinigen ein Manager, inklusive Agentur Dinge, die heutzutage ein Fahrer braucht.

Aktuell sind bei vielen Teams Paydriver gefragt. Wie schwierig ist es für einen Manager seinen Fahrer unterzukriegen, ohne zusätzliches Geld oder einen Sponsor mitzubringen?
Andre Theuerzeit: Das ist momentan sehr schwierig. Ich will nicht sagen, dass die sportliche Leistung keine Rolle mehr spielt, aber sie spielt definitiv eine untergeordnete Rolle. Viele Cockpits sind für Fahrer, die sich über ihre Leistung anbieten, nicht verfügbar und das macht es natürlich schwieriger.

Wie schwierig ist es, Sponsoren zu finden?
Andre Theuerzeit: In den letzten Jahren sind viele Namen aus der F1 ausgestiegen, aber ich denke, dass sich das wieder wandeln wird. Es sind bereits neue Namen hinzugekommen, aber nicht so viele wie 2008. Trotz allem ist die F1 immer noch weltweit die größte Motorsportplattform und auch die Preise für Sponsoren bilden wieder einen entsprechenden Rahmen. Insofern werden sicherlich Sponsoren in den Sport zurückkehren. Im Moment fängt es gerade an.

Gerhard Berger meinte kürzlich in einem Interview, dass 80 Prozent der aktuellen F1-Manager Schaumschläger sind. Trifft das zu?
Andre Theuerzeit: Gerhard Berger ist schon so lange in diesem Geschäft, da wird er sich sicherlich auf Erfahrungswerte stützen können.

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht zu den "Männern im Hintergrund" in der aktuellen Ausgabe des Motorsport-Magazins. Das Magazin ist ab dem 17. Februar im Handel erhältlich oder gleich online bestellen.