Die Formel-1-Welt ist in Gedanken bei Robert Kubica. Fast alle aktuellen Fahrer sowie Ex-F1-Piloten, Teampersonal und ehemalige Kubica-Wegbegleiter wie BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen wünschten dem Polen im Laufe des Sonntags über Pressemitteilungen, twitter- und Facebook-Posts eine vollständige und schnelle Genesung.

"Er hat mehrfache Brüche", bestätigte Lotus Renault Teamchef Eric Boullier die Verletzungen seines Fahrers am rechten Bein, dem rechten Arm und der rechten Hand. Die Verletzungen zog sich Kubica bei einem Rallye-Unfall in Italien in der Nähe von Genua zu, wo er in eine Kirchenmauer krachte. Dabei scheint eine Leitplanke durch den Motorraum ins Cockpit eingedrungen zu sein und Kubica verletzt zu haben. Sein Co-Pilot blieb unverletzt.

Die Ärzte operierten Kubica bis in die späten Abendstunden. Obwohl die schlimmsten Befürchtungen der ersten Berichte abgewendet zu sein scheinen, Kubica außer Lebensgefahr ist und wohl auch eine befürchtete Amputation seines verletzten Arms abgewendet werden konnte, scheint es außer Frage zu sein, dass Kubica beim Saisonstart am 13. März in Bahrain dabei sein wird.

Kein Gedanken an Ersatzfahrer

"Es ist noch zu früh und unhöflich, um über einen Ersatzfahrer nachzudenken", sagt Teamchef Boullier. "Wir warten auf Nachrichten von Robert und wie lange er ausfallen wird, bevor wir über eine solche Entscheidung nachdenken."

Dennoch gehen die Testfahrten am kommenden Donnerstag in Jerez in ihre zweite Runde. Für die Tests steht mit dem zweiten Einsatzfahrer Vitaly Petrov ein Pilot zur Verfügung, der alle vier Tage im Auto sitzen könnte, da ohnehin nur mit einem Wagen getestet wird. Als Testfahrer hat Lotus Renault Bruno Senna und Romain Grosjean benannt, wobei der letztjährige HRT-Pilot Senna im Fall der Fälle als Ersatzfahrer einspringen würde. Auch Jan Charouz, Ho-Pin Tung und Fairuz Fauzy zählen zum Fahrerkader.

Besonders viel F1-Erfahrung hat keiner der fünf möglichen Ersatzpiloten. Senna hat eine Saison für HRT am Ende des Feldes absolviert, Grosjean sprang 2009 für sieben Rennen als Ersatz für Nelsinho Piquet ein. Da auch Petrov nur ein Jahr F1-Erfahrung aufweist, könnte sich das Team einen erfahrenen Ersatzmann holen - etwa Nick Heidfeld, Pedro de la Rosa oder Tonio Liuzzi. Auch Nico Hülkenberg könnte als dritter Mann bei Force India eine Option darstellen.