Am Freitag war es in Abu Dhabi soweit und der erste offizielle Reifentest mit Pirelli stand für die Teams auf dem Programm. Auch wenn es vornehmlich darum ging, die Reifen kennenzulernen und zu prüfen, wie sich die Gummis auf Aerodynamik und Auto auswirken, so wollten die Piloten natürlich auch schauen, wie gut man pushen kann. Vorerst am meisten pushen konnte Felipe Massa, der am Ende des Tages mit einer Runde in 1:40.170 Minuten die Bestzeit markierte. Damit blieb der Brasilianer rund drei Hundertstelsekunden unter seiner Qualifyingzeit vom Samstag - wobei die Strecke nach Rennen, Rookie-Tests und Freitags-Tests wohl auch einiges dazu beitrug. Andererseits waren die meisten Teams bereits mit der vorgeschriebenen Gewichtsverteilung für 2011 unterwegs. Dennoch, der Brasilianer, der im Laufe der Saison immer wieder über Aufwärmprobleme mit den Reifen klagte, dürfte zufrieden gewesen sein, denn damit gab es keine Schwierigkeiten.

Paffett erkannte keinen großen Unterschied

Als Zweitschnellster beendete Sebastian Vettel den Tag - am Vormittag war er noch ganz vorne gewesen. Der frisch gebackene Weltmeister war rund drei Zehntelsekunden langsamer als Massa und verfehlte seine Qualifying-Zeit vom Samstag um rund 1,1 Sekunden, hatte am Ende aber auch hinten rechts einen Reifenschaden. Zu der Zeit fuhr er aber mit viel Benzin. Am ehesten Vergleiche zwischen den neuen Pirellis und den alten Bridgestones ziehen konnte McLaren-Testfahrer Gary Paffett, der am Freitag mit rund sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Massa die drittbeste Zeit belegte. Der Brite war am Mittwoch noch einen Tag mit den japanischen Gummis gefahren und hatte dadurch noch recht frische Eindrücke. Er gab im Laufe des Tages zu Protokoll, dass die Pirellis eigentlich nicht sehr viel anders waren als die Bridgestones. Am Ende des Tages sorgte er dann wegen eines mechanischen Problems noch für eine rote Flagge.

Williams achtete vor allem auf die Aerodynamik, Foto: Sutton
Williams achtete vor allem auf die Aerodynamik, Foto: Sutton

Platz vier erreichte am Freitag Sauber-Pilot Kamui Kobayashi und hinter ihm fand sich Robert Kubica im Renault auf fünf. Der Pole war rund achteinhalb Zehntel hinter Massa geblieben und hatte während des Tages bereits intensiv mit den Ingenieuren darüber diskutiert, wie die neuen Reifen zu handhaben sind. Aufgrund von mechanischen Problemen konnte er aber auch nicht allzu viel fahren, dafür berichtete Chef-Ingenieur Alan Permane ebenfalls, dass es keine Aufwärmprobleme mit den Gummis gab. Platz sechs erreichte Rubens Barrichello. Der Brasilianer verlor bereits 1,255 Sekunden auf Massa, wobei Williams zu Beginn des Tages vor allem auf die Aerodynamik des Autos achtete und erkennen wollte, wie die Reifen sich darauf auswirken. Zu diesem Zweck wurde am Vormittag auch mit einem Top-Speed-Limit gefahren, das erst am Nachmittag entfernt wurde, um so auch Runs mit mehr Leistung zu absolvieren.

Force India mit Auspuffproblem

Nur relativ wenige Runden gab es für Force India. Adrian Sutil konnte bei seiner Ausfahrt am Vormittag lediglich 20 Umläufe hinlegen, bevor er mit einem Problem am Auspuff stehen blieb. Die Reparaturen zogen sich dann bis weit in den Nachmittag hinein, weswegen Force-India-Testfahrer Paul di Resta ebenfalls nur 20 Runden zurücklegen konnte. Der Schotte nutzte die bessere Strecke dazu, sich auf Platz sieben zu fahren, während Sutil am Ende Zehnter wurde. Zwischen die beiden Force-India-Piloten waren noch Nico Rosberg und Jaime Alguersuari gefahren. Schnellstes neues Team auf den neuen Reifen war vorerst Virgin, wo Timo Glock den elften Platz erreichte. Heiki Kovalainen im Lotus und Pastor Maldonado im HRT belegten die letzten beiden Plätze.