In der Red Bull-Box herrschten nach dem Qualifying gemischte Gefühle. "Wir sind sehr glücklich für Sebastian, aber gleichzeitig auch etwas enttäuscht, denn wir wollten beide Jungs vorne haben. Es tut mir Leid für Mark", sagte Teamchef Christian Horner. Webber selbst gab sich trotz seines fünften Startplatzes kämpferisch. "Klar bin ich etwas enttäuscht, aber das Rennen liegt noch vor uns. Wenn das Rennen nur eine Runde lang wäre, dann würde es nicht gut für mich aussehen, aber das Rennen dauert zwei Stunden, alles kann passieren", betonte der Australier.

Für ihn ist noch nichts entschieden, auch wenn Sebastian Vettel auf Pole Position und Fernando Alonso auf P3 stehen. "Vielleicht gewinnt morgen Lewis, dann sieht die Sache schon wieder anders aus. Vorhersagen sind unmöglich, erst am Ende werden wir sehen, wer Weltmeister wird", sagte Webber. Dass ausgerechnet der schärfste Gegner vor ihm steht, bereitet ihm keinerlei Kopfzerbrechen. "Es ist egal, ob ich eine Position vor oder hinter Alonso bin. Ich muss hier gewinnen oder er muss weit zurück- oder ausfallen", meinte Webber.

Reifen eine Teamentscheidung

"Er ist vorne, aber das war er schon in den letzten Rennen. Wir sind nicht in der Erwartung hergekommen, dass wir ihm davonfahren würden", fuhr er fort. Allerdings war der Zeitabstand zwischen Webber und speziell Vettel im Qualifying sehr groß. Die meiste Zeit verlor der Australier im zweiten Sektor. "Im zweiten Sektor kommt es auf die Gerade an, aber auch darauf, den richtigen Schwung auf die Gerade mitzunehmen", erklärte Webber. Die letzten zwei, drei Minuten des Qualifying seien nicht die Besten für ihn gewesen.

"Wir müssen jetzt herausfinden, ob es an meiner Performance oder an der des Autos lag. Ich konnte einfach nicht die Zeit herausholen und war in Q2 schneller als in Q3. Das ist echt schade", so der 34-Jährige. Ob die Entscheidung, mehrere Runden auf den Reifen zu fahren, die Richtige war, konnte er nicht sagen. "Wenn wir noch einmal fahren könnten, würden wir es vielleicht anders machen, aber wir dachten, es wäre die richtige Wahl. Wir haben die Entscheidung als Team getroffen", betonte Webber.