Nico Rosberg war nach den Freitags-Trainings in Abu Dhabi nicht besonders glücklich. Das lag nicht nur daran, dass er im zweiten Training letztendlich auf Platz zehn stand, sondern daran, dass sein F-Kanal nicht funktionierte. "Meiner ging heute nicht so, wie es sein sollte. Beim anderen Auto funktionierte er gut, bei meinem nicht. Da müssen wir einmal schauen. Es ist schwierig, denn so wie er jetzt drauf ist, hat er schon funktioniert und jetzt funktioniert er nicht mehr. Es ist nicht einfach, ihn dann hinzubekommen", erklärte er.

Woran das lag, wusste er nicht so genau, hatte aber ein paar Vermutungen. "Es ist ein schmaler Grat. Wir müssen schauen, ob es noch machbar ist. Die Luft ist anders, es ist heiß und trocken. Ich habe auch noch das Chassis gewechselt, dadurch musste der Schlauch innen anders verlegt werden als etwa in Korea", sagte er. Generell konnte er aber nur sagen, dass es nicht einfach ist, wenn der F-Kanal nicht funktioniert. Was das Gesamtbild betraf, so befürchtete Rosberg, dass Mercedes in Abu Dhabi wieder ein wenig weiter hinten rangieren könnte als in den vorigen Rennen. "Es scheint so, es wird sicher nicht einfach. Wenn es gutgeht kommen wir hoffentlich in die Top Sechs oder Top Acht."

Reifen geben zu denken

Was Rosberg noch zu denken gab, waren die Reifen. Denn in den Trainings hatte sich nicht besonders deutlich abgezeichnet, welcher schneller sein wird. Dafür war klar geworden, dass der weichere Reifen doch recht stark abbaut. "Er hält eine Runde. Dann gibt es zwar keinen Riesenabfall, aber einen stetigen", sagte der Deutsche.

Recht gut gelaunt schien Michael Schumacher nach dem zweiten Training, auch wenn er letztendlich um wenige Tausendstel hinter Rosberg gelandet war. "Wenn man sich die Sektorzeiten ansieht, habe ich einen Vorteil gegenüber Nico, aber ich weiß nicht, wie sein Handling ist. Es liegt in unseren Händen, wir waren den ganzen Tag mindestens zwei, drei Zehntel schneller. Ich hoffe, dass ich das morgen bestätigen kann", erklärte der Rekordweltmeister. Noch zulegen könnte Schumacher, weil er am Freitag die Strecke das erste Mal im Formel-1-Tempo befuhr und daher wohl noch ein paar Feinabstimmungen vornehmen kann. Gefallen hatte ihm der Kurs schon einmal. "Die Strecke ist sehr spannend und sieht sensationell aus."