Bernie Ecclestones Kritik, die neuen Teams seien peinlich für die Formel 1, nimmt Timo Glock nicht ernst. "Mich würde interessieren, was er über die neuen Teams sagen würde, wenn ein oder zwei Top-Teams wegfallen würden?", sagte Glock. Mehr als "best-of-the-rest" zu sein, könne man sich als neues Team nicht als Ziel setzen. "Für mich fühlt es sich wie ein Rennsieg an", verriet Glock. In Brasilien will er im Qualifying und im Rennen wieder vor Lotus und HRT stehen.

Der Deutsche rechnet mit dem obligatorischen Abstand von drei Zehntel, außer es regnet. "Dann könnten die drei Zehntel verschwinden und wir könnten etwas weiter vorne stehen. Gut wäre es, wenn es fünf Minuten vor Qualifying-Beginn zu regnen anfängt, denn das würde unsere Chancen erhöhen", verriet der Deutsche. Glock selbst fühlt sich im Regen wohl. "Ich kann mich relativ schnell auf diese Bedingungen einstellen. Regen macht die Sache immer interessanter, denn es öffnet das Potenzial für Fehler", erklärte der Virgin-Pilot.

Alles in allem fällt seine Saisonbilanz zwiegespalten aus. "Ich habe fahrerisch alles richtig gemacht, aber wir haben uns am Anfang das Leben selbst schwer gemacht. Wir hatten mehr Probleme als gedacht", erzählte der Deutsche. Vor allem die Hydraulik und das Getriebe stellten Virgin vor eine Herausforderung. "Wir haben das erste Drittel total vergeigt und damit auch Platz zehn", meinte Glock. Etwas neidisch blickt er auf die Entwicklungsgeschwindigkeit bei Red Bull.

"Sie haben 33 Frontflügel zu 18 Rennen gebracht. Wenn das stimmt, spielen sie in einer anderen Liga", betonte der Deutsche. Ob Red Bull die WM gewinnt, konnte er nicht sagen. "Sie haben das beste Auto und die letzten beiden Rennen sind Red Bull-Strecken, allerdings muss es Alonso nur schaffen, zwei Mal Dritter zu werden. Eine Frage wird auch sein, wie Red Bull das taktisch umsetzt", spielte Glock auf eine mögliche Stallorder an. "Ich würde schauen, dass ich meinem Fahrer mit den besten WM-Chancen helfe, obwohl ich es auch Sebastian gönnen würde."