Mercedes GP ging mit hohen Erwartungen in die erste Saison als Silberpfeilwerksteam seit über 50 Jahren. Doch die Träume zerplatzten schnell. Mittlerweile ist das amtierende Weltmeisterteam (Mercedes GP entstand aus Brawn GP) nur noch die vierte Kraft - und selbst dieser Status wackelt immer öfter, wenn Renault mit Robert Kubica zu Höhenflügen ansetzt.

"Platz 4 in der Konstrukteurs-WM ist wahrscheinlich das schlechteste Ergebnis, das ich jemals erzielt habe, seit ich eine leitende Position einnehme", sagte Teamchef Ross Brawn dem Telegraph. Dabei betont er: "Vergesst 2008. In diesem Jahr kam ich gerade zu Honda und konnte nichts mehr ändern."

In diesem Jahr war Brawn erneut etwas machtlos - denn der Titelkampf 2009 und die angespannte finanzielle Lage seines gerade erst geretteten Privatteams verlangten im letzten Jahr so viel Energie und Aufmerksamkeit, dass der Fokus auf 2010 verloren ging. Das Team fiel zurück und kämpft seitdem um Punkte statt Siege.

Der Druck steigt

"Die Teller müssen sich immer drehen, sonst fallen sie herunter", vergleicht Brawn. In diesem Jahr habe es einige Scherben bei Mercedes gegeben. "Jetzt müssen wir sie wieder zusammensetzen und zum Drehen bringen." Sollte das nicht gelingen, wird es eng für Brawn. "Wenn das Team weiter mittelmäßige Leistungen zeigt, werde ich wohl nicht viel länger verantwortlich sein. Aber das Wichtigste ist, dass ich glaube, zu wissen, wo wir falsch abgebogen sind."

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