Massedämpfer: Gute Nacht, Singapur

Für Kinder ist Singapur ein Schlaraffenland. Bis in die frühen Morgenstunden wach bleiben und dann bis in den Nachmittag hinein ausschlafen. Kein Wunder, dass auch sieben Deutsche, ein Schweizer und ein Österreicher ins ferne Land des Löwen reisten, um einmal richtig lange wach zu bleiben - doch das entpuppte sich als schwieriger als sie dachten...

Denn wer kann schon einschlafen, wenn gerade die Sonne aufgeht? "Es war extrem hart, aber wir haben das Bestmögliche herausgeholt", sagte Nico, der sich gemeinsam mit seinem Kumpel Michael von Onkel Nobby eine Gute-Nachtgeschichte über silberne Sterne und ruhmreiche Helden vergangener Tage vorlesen ließ.

Doch die Geschichte verfehlte bei Michael das Ziel: "Michael hatte eine erlebnisreiche Nachtpremiere", meinte Onkel Nobby. Von Schlafen konnte keine Rede sein. Ganz im Gegenteil: Nachdem der Onkel glaubte, dass Michael friedlich eingeschlummert sei und das Schlafzimmer verlassen hatte, stand Michael plötzlich auf und schlafwandelte durch die dunklen Straßen.

Dort traf er auf den in Gedanken versunkenen Nick, der absolut nicht einschlafen konnte und deswegen einen Spaziergang unternahm. Das Zusammentreffen blieb nicht ohne Folgen: "Ich hatte einige Berührungen und Dreher", gestand Michael, der von dem harten Kontakt aus dem Traum gerissen wurde. "Wenn er mir ein bisschen mehr Platz gelassen hätte, wären wir beide durchgekommen", glaubte er.

Nick sah das ganz anders. "Für mich war es sein Fehler, aber das kann passieren", nahm er es auf die ihm typische Weise. "Andere würden vielleicht eine Strafe fordern, aber so bin ich nicht", sagte er und wanderte in seinen Gedanken verloren weiter.

Nach dem Geschichten-Desaster mit Onkel Nobby suchte Hulk Hilfe bei seinen Opas Frank und Patrick. Nach einer kurzen Beratung kamen sie sofort mit einem Gute-Nacht-Plan: Sie wollten Hulk in den Schlaf singen. Aber "Der Mond ist aufgegangen" verfehlte angesichts des Tageslichts in Singapur jegliche Wirkung. Auch die Gesangeskünste von Frank und Patrick ließen Hulk eher erschaudern als einschlafen. "Es war abartig", sagte er und sprang Hilfe schreiend aus dem Bett, als seine britischen Opas anstimmten: "Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann..."

Christian, Adrian und Timo bekamen davon nichts mit. Sie liehen sich von ihrem Freund Kamui jeweils ein Kuscheltier aus, um so in aller Ruhe einzuschlafen. "Ich habe jahrelang auf so einen Tag gewartet", erzählte Christian. "Aber wenn es dann passiert, hast du wenig Zeit zum Nachdenken." Sonst wäre ihm aufgefallen, dass ein japanischer Kamikaze-Elch mit Messer zwischen den Zähnen und Spritze im Arm sicher keine sanften Träume ermöglicht, sondern Albträume von japanischen Horror- und Monsterfilmen beschert. "Es war endlos - keine Chance", hielt Adrian die Albträume kaum aus.

Nur Sebastian schien keine Probleme mit dem Einschlafen zu haben. Er setzte seinen Kopfhörer auf, startete seinen iPod und hörte so lange Benjamin Blümchen Geschichten, bis er in die Traumwelt entglitt. Statt Kamuis Horror-Elchen traf er dort einen lustigen Elefanten, dem er gleich ein Kunststück beibringen wollte: "Ich habe Druck gemacht, aber er machte nur kleine Fehler, keinen großen", erinnert sich Vettel an den Traum. "Es gab keinen roten Fleck an der Mauer."