Irgendwie war das Qualifying heute unberechenbar.
Marc Surer: Vettel hat es heute weggeworfen, für mich hätte er auf Pole stehen müssen. Er war deutlich der Schnellste und hat keine saubere Runde hingekriegt. Das ist enttäuschend - für ihn und für uns. Wenn man Alonso vor sich hat, der normalerweise gut startet, dann wird es sehr, sehr schwer werden etwas daran zu ändern.

Vettel meinte, er sei aufgehalten worden.
Marc Surer: Aber den Abstand schätzt man im Vorhinein in der Aufwärmrunde ein und wenn man das falsch einschätzt, ist das nicht ganz so schlimm wie er es in Ungarn gemacht hat. Nichtsdestotrotz hat er den Abstand falsch eingeschätzt. Ganz einfach.

Für die WM ist es eine spannende Startaufstellung.
Marc Surer: Absolut. Alonso muss aufholen, das macht er jetzt. Webber ist als Verteidiger in einer guten Position, aber er darf das nicht abreißen lassen.

Webber zeigt aber auch Nerven, er rannte vorher wutentbrannt aus dem Fahrerlager. So ruhig ist er nicht mehr.
Marc Surer: Die Nerven liegen blank - bei allen. Ich denke, die Piloten, die aufholen müssen, sollten ruhiger sein, weil sie nichts verlieren, sondern nur gewinnen können. Das gilt für Vettel und Alonso. Alonso hat alles richtig gemacht, Vettel nicht.

Bei Mercedes haben es beide Piloten endlich wieder in die Top-10 geschafft.
Marc Surer: Michael ist das ganze Wochenende stark gefahren. Er hat am Freitag viel trainiert, ist aggressiv zu Werke gegangen und man sieht die Strecke macht ihm Spaß. Aber Nico war dennoch schneller - alles andere hätte mich auch überrascht, denn speziell auf dieser Strecke war er in den letzten Jahren immer stark. 2009 hätte er fast gewinnen können und daher hätte ich ihn noch weiter vorne erwartet.

Nick hatte bei seinem Comeback Pech.
Marc Surer: Das wäre zu schön gewesen, wenn er gleich in die Top-10 gefahren wäre. Bisher ist das Wochenende zufrieden stellend für ihn gelaufen, aber letzten Endes kommt es auf Q3 an. Da hat es nicht ganz geklappt.

Ist Nick für Sauber ein Gewinn?
Marc Surer: Ich denke schon, denn mit ihm können sie besser einschätzen, wo sie stehen. Und Nick ist immer gut im Rennen. Hinzu kommt, sollte es regnen, ist Nick fantastisch in diesen Bedingungen.