Rubens Barrichello hat die meiste Grand-Prix-Erfahrung unter allen F1-Piloten. Entsprechend befolgt er eine alte Weisheit: Er traut keiner Startstatistik, die er nicht selbst gefälscht hat. Denn während er in Belgien seinen 300. Grand Prix feierte, sehen einige Statistiker ihn erst in Singapur sein 300. Rennen starten. "Ich feiere nicht noch mal", sagt Barrichello, "aber wenn wir jemand eine Torte schenken möchte..."

Für sein 300., 301. oder 302. Rennen bringt sein Team komplett neue Frontflügel, Unterböden und weitere Aerodynamikteile mit. Auch einige Abschnitte der Strecke wurden neu asphaltiert, um die schlimmen Bodenwellen loszuwerden.

Gutes Vorjahr kein Vorteil

Die gute Form von Nico Rosberg bei den letzten beiden Singapur GP sollte Williams Motivation geben. Barrichello bleibt dennoch zurückhaltend. "Trotz all meiner Erfahrung, können wir die Form vom letzten Jahr nicht auf dieses übertragen", betont er. "Es ist ein ganz neues Jahr, Auto und alles - andere Gegner. Wir können nicht darauf aufbauen."

Stattdessen muss Barrichello sich mit dem ungewohnten Tages-/Nachtrhythmus herumschlagen. "Ich fühle mich wie ein Vagabund, gehe nachts um 4 ins Bett und wache nachmittags um 2 auf", scherzt er. "Ich spiele die ganze Zeit Poker. Was soll man sonst machen? Man muss sehr spät ins Bett gehen. Wenn man aufwacht, hat man nur 5 Stunden Tageslicht, das ist für mich seltsam."