Was musste Niki Lauda nach dem Rennen in Belgien nicht über Sebastian Vettel schimpfen und den Deutschen dazu auffordern, doch endlich mit Köpfchen zu fahren. Nach dem Rennen in Monza sieht der Österreicher die Situation bereits wieder völlig anders und traut Vettel den Titel zu. "Mark Webber ist im Moment in einer sehr guten Position. Aber Vettel hat in Monza bewiesen, dass er Risiko gehen und trotzdem cool bleiben kann. Ich glaube, wenn die letzten Rennen normal verlaufen, kann Vettel es packen", sagte Lauda laut Bild.

Der dreifache Weltmeister geht sogar davon aus, dass am Ende nur ein Zweikampf Webber gegen Vettel um den Titel übrigbleiben wird. "Die Red-Bull-Autos werden die Nase vorn haben, weil sie das beste Gesamtpaket haben. Sie sind technisch die Schnellsten", sagte er. Der angeblich größere Umbau am Unterboden von Red Bull könnte das noch ins Wanken bringen, wie sehr sich das wirklich auswirkt, wird aber erst Singapur zeigen. Derweil musste Lauda einmal Lewis Hamilton danken. "Im Prinzip müssen wir uns alle bei Lewis Hamilton für seinen blödsinnigen Ausfall in Monza bedanken. So wird der Titel-Endspurt affengeil."

Flavio Briatore wollte Hamilton keinen Dank schicken, sondern ihn nach dem Unfall von Monza an alte Zeiten erinnern. "Wir dürfen nicht vergessen, wie er die Weltmeisterschaft 2007 verloren hat", erklärte er der Gazzetta dello Sport. David Coulthard hielt in seiner Kolumne im Telegraph fest, dass die Kollision von Hamilton mit Massa schwerwiegend war. "Er wird das Gefühl haben, dass er das Team hängen gelassen hat, dass er sich hängen gelassen hat und ihn das vielleicht den Titel kostet. Das könnte es auch." Hamilton selbst meinte nur, dass er sich wohl am meisten über die Sache ärgert, nun aber besser darauf vorbereitet ist, so eine Situation zu handhaben als noch vor ein paar Jahren.