Es geht auf und ab in der Weltmeisterschaft. In Spa erkämpfte sich Lewis Hamilton die WM-Führung zurück, in Monza verlor er sie schon wieder. Bereits auf der ersten Runde kollidierte er mit Felipe Massa und schied mit einer gebrochenen Vorderradaufhängung aus.

"Die Weltmeisterschaft ist nicht vorbei, aber es sind Fehler wie der, den ich heute gemacht habe, die einen Weltmeisterschaften verlieren lassen", gab ein frustrierter Hamilton zu Protokoll. Tatsächlich sind noch alle fünf Titelanwärter im Rennen. Zwischen dem neuen Spitzenreiter Mark Webber und dem Fünften Sebastian Vettel liegen gerade einmal 24 Punkte.

Comeback von Button & Alonso

"Ich denke, 24 oder 25 oder 30 Punkte Rückstand sind wurscht", so Vettel. "Je weniger desto besser. Aber das neue Punktesystem scheucht die Leute mehr auf. Umgerechnet sind es zehn Punkte, also nicht viel." Wie schnell es gehen kann, erlebten Fernando Alonso und Jenson Button am eigenen Leib. Durch ihre Nullrunden in Spa schienen sie schon fast abgeschrieben, Ferrari war sogar bereit, bei einem weiteren schlechten Ergebnis in Monza die WM-Hoffnungen zu begraben.

Wer sichert sich die Nummer 1 für 2011?, Foto: Sutton
Wer sichert sich die Nummer 1 für 2011?, Foto: Sutton

Jetzt sind beide Fahrer wieder mittendrin im WM-Geschäft. "Dieses Ergebnis gibt uns zusätzliche Motivation", glaubt Alonso. "Wir arbeiten hart und geben nicht auf - ein gutes oder schlechtes Rennen verändert viel in der WM." Monza sei ein gutes Wochenende gewesen, Spa ein schlechtes. "In den letzten fünf Rennen benötigen wir Konstanz. Das wird der Schlüssel sein."

Konstanz als Schlüssel

Auch Button ist mit seinem Comeback im Titelkampf zufrieden, obwohl er nach seiner Führung in den ersten 36 Runden gerne gewonnen hätte. "Platz 2 ist ein tolles Ergebnis", so der Brite, der 22 Punkte hinter Webber liegt. "Wir wollten einige Punkte holen und das ist uns gelungen." McLaren habe im Rennen die Pace gefehlt, um mit Ferrari mitzuhalten. "Wir haben beide etwas Gutes für unsere WM-Hoffnungen unternommen."

Der neue WM-Spitzenreiter konnte sich das alles aus dem Mittelfeld ansehen. Webber hing lange hinter Nico Hülkenberg fest, der ihn seiner Meinung nach mit Fehlern und einer anderen Linie behinderte. "Aber es gab keine Strafe", so der Australier. "Da muss man cool bleiben und an die Punkte denken." Dennoch war Webber nicht ganz zufrieden. "Wir haben Punkte liegen lassen, es hätte aber schlimmer kommen können. Lewis hatte etwa einen harten Tag."