Lewis Hamilton ist aktuell der Führende in der Weltmeisterschaft, allerdings ist ihm die Konkurrenz dicht auf den Fersen. Dennoch spürt er keinen besonderen Druck. "Nein. Der Druck für die anderen ist doch viel größer. Sie müssen mich erst mal einholen", meinte der McLaren-Pilot laut Bild am Sonntag. Besonders Sebastian Vettel hat aufzuholen, obwohl er angesichts seiner Chancen in diesem Jahr eigentlich weit vorne liegen sollte. Hamilton glaubte, die Gründe dafür zu kennen, warum Vettel seine Vorteile noch nicht so nutzen konnte.

"Sebastian ist zwei Jahre jünger als ich. Das sind zwei Jahre weniger Erfahrung. Ich kann diese Jahre und diese Erfahrung in die Waagschale werfen, war 2008 Weltmeister. Sebastian muss hingegen noch viel lernen", meinte er. Unter anderem muss er wohl noch lernen, die Ruhe zu bewahren, das galt auch für Hamilton. Der Brite betonte, dass er geduldiger geworden ist. "Aber ich habe auch kapiert, dass mir nie der Spaß verloren gehen darf. Ich habe immer noch Spaß am Autofahren, weil ich einfach auch so viel Spaß am Leben allgemein habe. Ich liebe mein Leben."

Scheuklappen

Zu diesem Leben gehört auch Partnerin Nicole Scherzinger, mit der er aktuell eine Fernbeziehung führt. Hamilton hat zwar darüber nachgedacht, zu ihr in die USA zu ziehen, die Nähe zur eigenen Familie war ihm aber wichtiger. Außerdem hat aktuell die Formel 1 Vorrang vor allem anderen, geplant wird aber schon für die Zukunft. "Ja, ich will auf jeden Fall eine Familie gründen. Mit allem, was dazu gehört. Aber erst mal zählt jetzt die Formel 1. Ich bin auf den Titel fokussiert, danach kommt das Private. Im Moment bin ich in der Formel 1 unterwegs wie mit Scheuklappen. Danach verrate ich mehr..."

Ganz hat er die Scheuklappen in der Formel 1 aber auch nicht aufgesetzt, sondern Hamilton beobachtet schon, was die Konkurrenz so macht. Auch auf Michael Schumacher hat er nach wie vor ein Auge. Der Deutsche war dieses Jahr zwar keine Bedrohung, weil das Auto nicht schnell genug war, doch Hamilton rechnete damit, dass Mercedes GP nach dem Debütjahr als Werksteam für 2011 einiges auf der Pfanne hat. "Sie tüfteln für nächstes Jahr bestimmt schon was aus. Und dann ist Michael wieder da."

Sutil der Computergott

Mit Force India schon dieses Jahr verhältnismäßig gut da ist Adrian Sutil, der einer der besten Freunde Hamiltons ist. Der McLaren-Pilot traut seinem Kumpel einiges zu und wünscht ihm für die Zukunft auch nur das Beste. "Neulich war er bei mir zu Besuch und hat mich beim Computerspielen gnadenlos fertiggemacht. Auf der Strecke schafft er das nicht. Ich wünsche ihm aber, dass er vielleicht schon nächstes Jahr bei einem Topteam unterkommt. Aber ich habe ihm gleich gesagt: Bitte nicht bei meinem."