Derek Warwick war am Sonntag jener ehemalige Fahrer, der die Stewards beim Ungarn Grand Prix in der Entscheidungsfindung unterstützte. Und er war nach dem Rennen der Ansicht, dass man Michael Schumacher nach seinem Manöver gegen Rubens Barrichello durchaus auch die schwarze Flagge hätte zeigen können. Der Rekordweltmeister hatte den Brasilianer beinahe in die Boxenmauer gedrängt, als der ihn überholen wollte. Nach Warwicks Meinung wäre eine schwarze Flagge ein besseres Beispiel für junge Fahrer gewesen.

"Aber als wir die Videobeweise bekamen, ging uns die Zeit aus und wir mussten im Nachhinein handeln", sagte er im Programm BBC Radio Five Live Breakfast. Zwar entschuldigte sich Schumacher am Montag auf seiner Website nachträglich für das Manöver, doch Warwick zeigte sich enttäuscht darüber, wie der Deutsche sich in Interviews direkt nach dem Rennen geäußert hatte, als er sein Vorgehen verteidigte. "Man könnte ihn für den nächsten Grand Prix oder zwei Grands Prix disqualifizieren", meinte Warwick. "Wir dachten aber, zehn Startplätze Strafe wären eine große Bestrafung für Spa. Hoffentlich lernt er daraus und erinnert sich daran, dass die Stewards so eine Fahrweise nicht tolerieren."

David Coulthard meinte in seiner Kolumne im Telegraph, dass Schumacher früher mit ähnlichen Manövern eher durchkam, weil er damals ein Siegfahrer war. "Da er nun regelmäßig von seinem jüngeren Teamkollegen vorgeführt wird, werden solche Charakterschwächen nicht durchgehen. Bis zu seiner Entschuldigung waren die Rufe nach seinem sofortigen Rücktritt sehr laut. Ich frage mich, ob seine Einsicht da einen Unterschied macht", erklärte der Schotte.