Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht es als Kompliment, dass die Konkurrenz immer wieder einen Grund hat, sich über Teile am RB6 zu beschweren. Zuletzt hatte es Klagen über den Vorderflügel gegeben, da einige meinten, das Teil sei bei Red Bull und Ferrari zu flexibel und die äußeren Enden bögen sich zu weit nach unten. Auch über die Aufhängung, den Diffusor sowie eine mögliche Fahrhöhen-Kontrolle gab es bereits Aufregung, bislang haben die Regelhüter aber nichts Illegales am RB6 gefunden, was für Horner das Wichtigste ist - neben der Tatsache, dass das Auto auch schnell fährt.

"Es gab viele Teile, worüber sie sich beschwert haben. Ich nehme an, es gibt dann immer noch die Farbe oder so etwas. Wegen des Frontflügels wurde viel Aufhebens gemacht - diese Woche ist es der Vorderflügel, vorige Woche war es der Diffusor, die Woche davor die Aufhängung und in der Woche davor die aktive Fahrhöhen-Verstellung", meinte Horner. Er konnte nur festhalten, dass das Auto nach den verschiedenen Tests der FIA nach wie vor allen Regeln entspricht, weswegen er betonte, dass das Technikerteam bei Red Bull es als Kompliment sehen sollte, wenn andere die Legalität des RB6 infrage stellen.

Konstanz wird Ausschlag geben

Im Qualifying konnte das Auto bislang mit zehn von elf möglichen Pole Positions auch glänzen, in den Rennen war die Konkurrenz allerdings meist näher dran. Deswegen ging Horner auch davon aus, dass es noch ein harter Kampf gegen McLaren und Ferrari werden wird, bis die Saison zu Ende ist. "Ich denke, der Punktestand täuscht, denn die Lücken sehen größer aus, als sie es mit dem neuen Punktesystem eigentlich sind. Es gibt fünf Fahrer und drei Teams, die so aussehen, als wären sie in Schlagdistanz. Ich denke, es wird an den kommenden acht Wochenenden interessant zu sehen, was so passiert. Es wird einige Strecken geben, die uns hoffentlich liegen, einige werden McLaren liegen und einige Ferrari. Wer auch immer den konstantesten Job in den kommenden acht Rennen macht, wird am Ende an der Spitze stehen", sagte Horner.

Für Ungarn sah er sein Team in einer guten Position, was das Ergebnis des ersten Trainings auch bestätigte. "Es ist eine enge und kurvige Strecke und wir haben in mittelschnellen Kurven und langsamen Kurven vom RB5 auf den RB6 gute Fortschritte gemacht. Das haben wir dieses Jahr auf Strecken wie Monaco gezeigt. Wir sind zuversichtlich, dass wir stark sein werden und es wird interessant, wer unser größter Gegner sein wird, Ferrari oder McLaren. Ferrari sieht momentan schnell aus, sie scheinen am Auto was gefunden zu haben. Und Fernando war hier immer schnell, aber wir sind zuversichtlich, dass wir ein gutes Wochenende haben können."