Michael Schumacher hatte ein privates Gespräch mit Felipe Massa nach dem Rennen in Hockenheim. Dort hatte der Brasilianer seinem Teamkollegen Fernando Alonso auf der Strecke die Führung überlassen, nachdem das Team ihm mitgeteilt hatte, der Spanier sei schneller. Aufgrund von Teamorder wurde Ferrari dann auch mit einer Geldbuße von 100.000 Dollar belegt und die Sache wurde an den World Motor Sport Council zur weiteren Begutachtung übergeben. Schumacher meinte zu seinem Gespräch mit Massa: "Er ist erfahren genug, um keinen Rat von mir zu brauchen."

Was genau er mit dem Brasilianer besprochen hatte, wollte der Rekordweltmeister nicht sagen, sondern betonte, dass das Privatsache sei. Die Beiden verstehen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit bei Ferrari sehr gut, so meinte Schumacher voriges Jahr, Massa sei wie ein kleiner Bruder für ihn und ein Grund für seinen Rücktritt Ende 2006 sei gewesen, den Job des Brasilianers zu sichern, da Kimi Räikkönen für 2007 bereits bei Ferrari unterschrieben hatte. Schumacher hatte die Entscheidung von Ferrari in Hockenheim dennoch richtig gefunden, da jedes Team sicherstellen müsse, seine WM-Chancen zu maximieren - immerhin stecke viel Arbeit hinter dem Angriff auf den Titel.

Damit stand er nicht alleine da, es gab nach Hockenheim einige Stimmen, die meinten, Teamorder sollte wieder erlaubt werden. Mercedes-Sportchef Norbert Haug sah die Sache aber nicht so simpel. "Man kann nicht einfach alle machen lassen, was sie wollen. Wir fahren für die Zuschauer, die Medien und alle, die am Sport interessiert sind", sagte Haug. "Die Jungs im Auto müssen motiviert werden. Wenn man dann von Anfang an sagt: 'Du bist die Nummer zwei und kannst nicht überholen', wenn die Fahrer dadurch nicht voll fokussiert und motiviert sind, wird man nichts erreichen. Das gilt es zu berücksichtigen."