Obwohl sich Lewis Hamiton und Jenson Button beim Heimrennen in Silverstone völlig harmonisch zeigen, traut vor allem die englische Presse dieser Eintracht nicht. Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis kennt die Problematik, dass sich zwei Teamkollegen nicht verstehen, noch aus dem Jahr 2007. Damals sicherte sich McLaren Mercedes die Dienste vom zweifachen Champion Fernando Alonso und des Rookies Lewis Hamilton. Wie Dennis jetzt in einem Interview auf der offiziellen F1-Homepage verriet, gingen die Spannungen von Alonso aus.

"Es war ganz einfach. Fernando hat mir am Anfang gesagt, dass es meine Entscheidung sei einen Rookie zu engagieren, aber dass es McLaren den Konstrukteurstitel kosten könnte. Fernando hat alles kalkuliert, nur nicht, dass Lewis ihn herausfordernd könnte", erzählte der Brite. Das habe Alonso massiv beeinflusst, denn McLaren weigerte sich den Spanier zu bevorzugen. Die Entscheidung wie man mit zwei schnellen Fahrern im Team umgeht, hänge laut Dennis von den Umständen ab.

Junge Talente fördern

"Sie alle haben verschiedene Charaktere und das ist ein Faktor, der es so schwierig macht. Als ich als Teambesitzer angefangen habe, war ich jünger als mein Fahrer Graham Hill. Er hat mich nicht respektiert", verriet Dennis. Mit Lauda, Senna und Prost pflegte er hingegen ein kameradschaftliches Verhältnis. "Mit Hamilton und Alonso war es mehr eine väterliche Beziehung. Prost und Senna waren völlig anders als die Beiden - vom Charakter und vom Background. Sie haben einander nicht vertraut und ich ließ sie ihre Rivalität auf der Strecke austragen", sagte Dennis.

Auch wenn er nicht mehr als Teamchef fungiert, ist Dennis immer noch auf der Suche nach jungen Talenten wie Hamilton. "Wir haben lange Zeit junge Kartfahrer gefördert, die ein unglaubliches Talent hatten. Lewis war einer von ihnen. Im Moment fördern wir wieder jemanden. Er ist jetzt noch unbekannt, aber er wird seinen Weg wie Lewis gehen", verriet Dennis.