Sauber kann endlich aufatmen und verlässt Valencia mit sieben WM Punkten im Gepäck. Das Team von Peter Sauber profitierte von der Safety Car Phase, in welcher Kobayashi nicht an die Box fuhr. Erst wenige Runden vor Ende holte man den Japaner an die Box und konnte damit die letzten Runden mit frischen Reifen zurücklegen. Kobayashi dankte es seinem Team mit zwei Überholmanövern in der letzten Runde und Platz 7.

"Vor dem Rennen haben wir entschieden, dass Pedro und ich mit unterschiedlichen Reifenstrategien fahren", sagte Kobayashi. "Ich bin auf der härteren Mischung gestartet und war deshalb nicht an der Box, als alle anderen stoppten. Das Rennen da vorne an Platz drei war klasse, aber es war auch nicht einfach, denn ich hatte die ganze Zeit Jenson Button dicht hinter mir und musste ja auch mit meinen Reifen haushalten. Ich habe aufgepasst, sie nicht zu sehr ranzunehmen. Nach meinem Boxenstopp hatte ich dann nur vier Runden Zeit, die frischen Reifen zu nutzen. In dieser Schlussphase hatte ich mehr Grip als jeder andere auf der Strecke, und ich fand, da muss ich alles rausholen. Es war natürlich ein Risiko, Alonso und Buemi zu überholen. Wenn es nicht geklappt hätte und ich abgeflogen wäre, hätte ich ein echtes Problem gehabt."

Kobayashi überholte Buemi in der letzten Kurve, Foto: Sutton
Kobayashi überholte Buemi in der letzten Kurve, Foto: Sutton

Pedro de la Rosa holte nach einem harten Rennen mit Platz 10 seinen ersten WM Punkt in dieser Saison. Die letzten zwölf Runden waren für den Spanier besonders hart. "Das war heute ein tolles Rennen von unserem Team", sagte de la Rosa. "Die Strategie ging auf, und das Auto war im Renntrimm auch wirklich gut. Über weite Strecken des Rennens wurde ich aufgehalten. Die letzten zwölf Runden waren dann richtig schwierig für mich, weil ich einen Bremsplatten vorne rechts hatte. Die Vibrationen im Auto waren ganz schön heftig. Ich habe dem Team aber nichts über Funk gesagt. Ich wollte ihnen nicht schon wieder eine schlechte Nachricht während eines laufenden Rennens zumuten, davon hatten wir wirklich genug. Ich freue mich sehr für das gesamte Team, dass wir heute diese Punkte geholt haben. Es ist eine großartige Mannschaft, die es verdient hat, sich heute zu freuen."

Auch Teamchef Peter Sauber, der in dieser Saison bisher wenig zu lachen hatte, fiel ein Stein vom Herzen. Seine Mannschaft lieferte in Valencia die erste richtig starke Leistung in diesem Jahr ab. "Was für ein fantastisches Rennen, vor allem wenn man berücksichtigt, aus welchen Position unsere Piloten losgefahren sind", sagte der Schweizer. "Das Team und die Fahrer haben heute alles richtig gemacht. Pedro hat mit einem sehr soliden Rennen Platz zehn erreicht, und Kamui war absolut großartig. Die Zeiten, die er auf Rang drei liegend fuhr, waren schlicht sensationell, und sie zeigen auch, wie viel Potenzial in diesem Auto liegt. Glückwunsch an die ganze Mannschaft und die Piloten."

Für den Technischen Direktor James Key war der Erfolg in Valencia einer ganz starken Teamleistung zuzuschreiben. Sowohl Taktik als auch fahrerischen Qualitäten haben heute gut zueinander gepasst. "Das ist ein sehr gutes Resultat für das Team, und es waren exzellente Leistungen von beiden Fahrern, die beide Autos nach Hause und in die Punkte gebracht haben", sagte Key. "Das ist es, was das Team brauchte und verdient. Nach dem Qualifying haben wir beschlossen, die Strategie aufzuteilen."

"Wir wollten mit Kamui auf den härteren Reifen so lange wie möglich draußen bleiben. Pedros Plan war eher Standard. Er fuhr auf den weicheren Reifen los und wechselte während der Safety-Car-Phase zum optimalen Zeitpunkt. Mit diesen Reifen konnte er zu Ende fahren, sie haben sehr gut gehalten. Bei Kamui haben wir die Rundenzeiten und die Verkehrslage hinter ihm beobachtet. Kamuis Leistungen auf Platz drei waren absolut außerordentlich. Er hat sehr gute Rundenzeiten hingelegt und somit Button hinter sich gehalten, ohne allzu sehr unter Druck zu kommen. Wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Es war eine klasse Leistung vom Team und von den Fahrern."