Wie Jarno Trulli hat nun auch David Coulthard Sicherheitsbedenken wegen der verstellbaren Heckflügel angemeldet, die ab kommenden Jahr in der Formel 1 eingesetzt werden, um das Überholen zu erleichtern. Einige Fahrer hatten das System, das nur vom Verfolger eingesetzt werden kann, wenn er innerhalb von einer Sekunde hinter dem Vordermann fährt, als Playstation-Fahren bezeichnet, Trulli wollte aber vor allem, dass sie sicher sind. "Die FIA sollte für alle den gleichen Heckflügel entwerfen, denn wenn jeder individuell den Heckflügel entwickelt, werden sie immer leichter werden und letztendlich wird einer einen Defekt haben", meinte der Italiener.

Coulthard stimmte dieser Ansicht zu, sah aber noch weitere Probleme mit dem verstellbaren Heckflügel. "Ein Fahrer sollte immer in der Lage sein, den Casino-Platz in Monte Carlo mit rund 240 km/h anzufahren und seine Anpassungen in Sekundenbruchteilen zu machen. Wenn man mit einem Boost-Knopf herumhantiert oder versucht, den Flügel rauf oder runter zu stellen, dann konzentriert man sich nicht auf die Straße", betonte der Schotte in einer Kolumne im Telegraph.

Vor allem sah Coulthard nicht unbedingt die Notwendigkeit, um derlei Überholhilfen einzuführen. So hätten die rund 60 Überholmanöver in Kanada vor zwei Wochen gezeigt, dass die Formel 1 die Show nicht künstlich aufbessern müsse. Anthony Davidson konnte derweil nicht verstehen, warum solche Regel-Änderungen beschlossen werden, ohne überhaupt mit den Fahrern zu sprechen. "Nur ein paar Piloten auf der Welt schaffen es jemals, in diesen Autos zu fahren. Sie nicht einmal nach ihrer Meinung zu fragen, ist nach meiner Ansicht verrückt", erklärte Davidson gegenüber BBC Radio Five.