In Valencia haben fast alle Teams ein großes Update im Gepäck. Die meisten Neuerungen hat Ferrari an den F10 geschraubt. Die Scuderia ist auch das einzige Team, das sein Update vor dem Rennwochenende bei einem Filmtag in Fiorano auf der Strecke ausprobieren konnte.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bezeichnete diesen verkappten Test, der laut Reglement erlaubt ist, als unartig und gegen den Geist des Testverbots. "Es war innerhalb des Reglements, aber nicht im Sinne dessen", sagte er dem Telegraph. Ein Team fahre ein Formel-1-Auto nicht einfach so. Es gehöre viel Planung dazu. "Es war kein Zufall, dass sie an diesem Tag mit dem neuen Auspuffsystem fuhren", betonte Horner.

"Sie konnten das System anschauen und vielleicht etwas lernen", klagte er. Beim nächsten Teamchefmeeting erwartet er eine lebhafte Debatte über die Nutzung von PR & Medientagen für Testfahrten. "Das muss geklärt werden, denn es ist ein Gentlemen's Agreement und das sollten alle respektieren."

Kein Testvorteil

Red-Bull-Berater David Coulthard sieht kein Problem in dem Ferrari-Test. "Die Regeln sind für alle gleich", betonte er. Tatsächlich wurde auch Mercedes GP bereits nachgesagt, dass sie Filmtage als Testfahrten nutzten. Diese Filmtage für Sponsorenaufnahmen sind vom Reglement her erlaubt, wenn dabei spezielle Demonstrationsreifen zum Einsatz kommen.

Fernando Alonso spielt die Auswirkung des Tests herunter. "Ich fuhr mit 60 km/h hinter einem Kamerawagen her, da war das Auto sehr stabil!" Allerdings fuhr er auch einige Runden ohne Vorausfahrzeug. Aber auch da hält er den Verschwörungstheoretikern entgegen, die in den Filmaufnahmen einen unlauteren Vorteil gesehen haben wollen: "Da waren 10 Kameras am Auto und am Helm angebracht, es war also nicht sehr komfortabel, so zu fahren, vor allem, da ich das erste Mal einen F1-Ferrari in Fiorano gefahren bin."