Bereits am Donnerstag war Mercedes GP CEO Nick Fry zur Verteidigung Michael Schumachers geeilt, nachdem einige Experten auf der britischen Insel hart mit dem Rekordweltmeister ins Gericht gegangen waren und etwa David Coulthard gemeint hatte, der Deutsche sei nur noch ein Schatten seiner selbst. Auch am Wochenende hat sich Fry wieder einmal vor Schumacher gestellt und betonte gegenüber Reuters, dass bei Mercedes GP beide Fahrer einen tollen Job machen, egal was andere behaupten. "Das [die Kritik] können wir nicht unterschreiben. Er [Schumacher] ist ein fantastisches Team-Mitglied, er und Nico [Rosberg] arbeiten sehr eng zusammen, er treibt das Team an und ist ein guter Einfluss für das Team", meinte Fry.

Er war vor allem überrascht, dass ausgerechnet das Rennen in Montreal so scharf kritisiert wurde, denn nach Meinung des Team-Geschäftsführers war Schumacher dort ein gutes Rennen gefahren. Fry konnte auch nicht nachvollziehen, warum es die Meinung gibt, Schumacher verbessere sich nicht. "Michael hat sich immer weiter verbessert und es war eine fantastische Erfahrung für das Team, die Evolution von Michael zu sehen. Natürlich war er zu Beginn des Jahres etwas eingerostet, aber bei jedem Rennen wächst das Selbstvertrauen. Das Schöne ist, wie gut er sich ins Team eingefügt hat. Ich denke, wir haben eine harmonische Einstellung und einen harmonischen Zugang und dazu trägt er bei. Die Jungs lieben ihn und ich bin optimistisch für die Zukunft."

Die Punkterückstände nach vorne sind aber groß, so fehlen Mercedes GP 53 Punkte auf Ferrari auf WM-Rang drei, 85 auf Red Bull auf Platz zwei und 107 auf Spitzenreiter McLaren, doch für Fry sind die Abstände nicht so schlimm, da es dieses Jahr mehr Punkte pro Rennen gibt. "Wir geben sicher nicht auf. Für Valencia haben wir einige Verbesserungen und danach kommt auch etwas. Ungeachtet dessen müssen wir uns weiter verbessern, damit wir für nächstes Jahr in guter Position sind. Ich denke, es wird schwierig, McLaren und Red Bull einzuholen, aber es ist nicht unmöglich und gegen Ferrari haben wir eine Chance. Wenn wir dieses Jahr nicht in die Top Drei der WM kommen, werden wir enttäuscht sein, denn das Team hat die Fähigkeit und das Können dafür."