"Wir sind nicht dort, wo wir sein möchten." Diesen Satz kann Norbert Haug mittlerweile im Schlag abspulen. Dabei trifft er genau ins Schwarze. "Das ist kein Geheimnis", gesteht der Mercedes-Motorsportchef. Das Team wisse, dass es sich verbessern müsse und arbeite daran, das Auto schneller zu machen.

Beim letzten Rennen habe der Abstand zu Red Bull fünfeinhalb Zehntel betragen. "Aber wenn Sebastian Vettel im Qualifying eine bessere Runde gehabt hätte, wären es vielleicht sieben oder acht Zehntel gewesen", erklärt Haug. Das sei ein realistischer Rückstand. Zu Rennbeginn habe Mercedes mit vollen Tanks keine guten Zeiten fahren können, gegen Rennende habe sich das gebessert - auch im Vergleich zu Red Bull und McLaren. "Da sah es viel besser aus", betont Haug.

Vorarbeit für 2011

Ein Grund für den Rückstand soll sein, dass Mercedes bereits mit den Personalzahlen für die Ressourceneinschränkung im kommenden Jahr arbeitet. "Das soll keine Entschuldigung sein, nur eine Erklärung", sagt Haug. Nicht einfacher wird die Situation dadurch, dass Renault aufholt. "Wir liegen in unseren Erwartungen, vielleicht etwas darüber", sagt Teamchef Eric Boullier. "Es macht uns Spaß, Mercedes unter Druck zu setzen."

So gut wie Red Bull und Mercedes sind aber beide Teams noch nicht. Trotzdem streut Haug den Franzosen Rosen. "Sie leisten exzellente Arbeit und das Team scheint mehr Renault zu sein denn je. Sie sind stark und haben gute Fahrer." Nichtsdestotrotz ist Haug davon überzeugt, dass Mercedes an die Spitze zurückkehren wird. "Wir können kein genaues Datum nennen, aber ganz sicher werden wir konkurrenzfähig sein."