Abhaken und weitermachen - so lautet die Devise von Red Bull. Das Team will unter allen Umständen verhindern, dass zwischen den Piloten längerfristig schlechte Stimmung herrscht. Doch so einfach wird es nicht, Webber und Vettel nach der Kollision in Istanbul zu versöhnen, denn sowohl Webber als auch Vettel geben dem jeweils Anderen die Schuld. Für die Medien ein gefundenes Fressen, für Red Bull-Teamchef Christian Horner die absolute Katastrophe.

Den Fans versprach Horner eine schnelle Klärung der Situation, damit man wieder nach vorne schauen kann. "Ich hatte solche Situationen mit Fahrern schon in anderen Rennserien. Das Wichtigste ist, dass man mit der Situation offen umgeht und das ist exakt das, was wir vorhaben", erklärte der Brite gegenüber Autosport. Eine Anfeindung zwischen Webber und Vettel gebe es nicht.

"Beide Piloten sind konkurrenzfähig. Sie sind beide siegeshungrig und es liegt an uns, dass sie aus dieser Aktion lernen, damit so etwas nicht wieder passiert", betonte Horner. "Ich denke, beide werden sich die Aktion noch einmal ansehen, diese reflektieren und hoffentlich daraus lernen", fuhr er fort. Mit der Aktion hätten die Fahrer nicht nur sich selbst geschadet, sondern auch dem Team. Neben den Punkten, die man an McLaren verschenkt hat, hat Red Bull auch noch einen Imageschaden davongetragen.

Beide Piloten haben Schuld

"Die Fahrer repräsentieren das ganze Team, wenn sie auf der Strecke fahren. Sie wissen, dass das, was auf der Strecke passiert ist, nicht nur sie viel gekostet hat, sondern auch dem Team", erklärte der Teamchef. Während Motorsportchef Helmut Marko nach dem Rennen Webber als Schuldigen ausmachte, versucht Horner eine ausgewogene Sicht auf die Dinge zu behalten.

Für ihn haben sowohl Vettel als auch Webber Schuld an der Misere. "Sie hätten auf der Strecke niemals dort sein sollen, wo sie waren. Das müssen beide realisieren. Man braucht die Kooperationsbereitschaft von beiden Piloten - beide haben mit harten Waffen gekämpft und das Resultat hat man gesehen", sagte Horner.