Mick Schumacher war im Rahmen des DTM-Finales auf dem Hockenheimring der große Star. Ein Rennen vor Schluss sicherte sich der 19-Jährige vorzeitig den Gewinn der Formel-3-Europameisterschaft - sein erster Titel, nachdem Schumacher im Jahr 2015 seine Karriere im Motorsport begonnen hatte. Micks Leistungen bereiteten besonders einem Beobachter große Freude: DTM-Boss Gerhard Berger.

Dem Österreicher war in Hockenheim sichtbar anzumerken, wie sehr er sich für Schumachers Erfolg freute. Sicherlich auch vor dem Hintergrund, dass Vater und Formel-1-Rekordweltmeister Michael die Rennen seines Sohnes nicht direkt begleiten konnte.

"Ich bin super happy für Mick, dass er gewonnen hat", sagte Berger am Sonntag nach Schumachers Titelsieg. "Aber ich freue mich noch mehr für Michael. Gestern habe ich mit Mick gesprochen und ihn angeschaut: Seine Beine, seine Arme, das Profil, wie er spricht: Das war eine Kopie von Michael. Er hat mich an Michael erinnert, wie er als junger Mann dazukam."

Als Michael Schumacher 1991 seine ersten Rennen in der Formel 1 bestritt, fuhr Berger selbst in seinem achten F1-Jahr und seinem zweiten bei McLaren-Honda. Der heute 59-Jährige schloss die Saison als Vierter ab, Weltmeister wurde sein damaliger Teamkollege Ayrton Senna. Berger fuhr bis 1997 in der Formel 1, bevor er sich aus dem aktiven Motorsport zurückzog.

Er lobte zudem die Arbeit des Teams rund um Mick Schumacher, etwa Mutter Corinna: "Die Familie hat einen tollen Job gemacht. Man hat ihn lange unter dem Radar gehalten. Jetzt kann er anfangen, sein Potenzial zu entfalten. Michaels Fußstapfen, die er seinem Sohn hinterlassen hat, sind extrem groß. Aber es ist toll, zu sehen, dass Mick abliefert, was man gern von seinem Sohn sehen würde, wenn man Rennfahrer ist."

Berger, der Schumachers Aufstieg in die Formel 2 zur Saison 2019 im Rahmen der Formel 1 für den richtigen Schritt halten würde, weiter: "Michael kann ihm jetzt nicht helfen, alles muss von der Mutter gemacht werden. Wir sind alle super happy, zu sehen, dass er Erfolg haben kann. Die ganze Situation berührt mein Herz."

Berger war sicher: Wenn Schumacher weiter seine Leistungen abliefern kann, wird sein Weg in die Formel 1 führen. Dass er ab dem kommenden Jahr auf den Weltmeister-Sohn im Rahmenprogramm 'seiner' DTM verzichten muss, störte Berger keinesfalls, wie er Motorsport-Magazin.com sagte: "Ich will Mick nicht ihm Rahmen der DTM sehen - ich will ihn in der Formel 1 sehen. Er muss tun, was er tun muss."