"Langsamer als gedacht" sei die Konkurrenz gewesen, hieß es im Mercedes-Lager, mäßigen Grip beklagte Champion Timo Scheider. Wäre der Audi A4 DTM ausgerechnet auf seiner früheren Paradestrecke auch ohne die Irritationen um Scheider, Mattias Ekström und Katherine Legge nicht in Pole-Nähe gekommen? Martin Tomczyk, tragischer teaminterner Sieger der auf den Plätzen acht bis elf notierten Abt-Audi-Neuwagen, verneint: "Es war mein Fehler - das Auto wäre gut genug für die Pole gewesen."
Der eigene Fehler gestaltete sich für Tomczyk heute besonders ärgerlich - hatte er doch eine der in diesem Jahr seltenen Chancen, seine Teamkollegen in den Schatten zu stellen. Lange schien dies zu gelingen. "Im Qualifying lief alles perfekt, bis zur vorletzten Kurve. Ich habe mich etwas verbremst, musste eine weite Linie fahren und konnte den Schwung nicht auf die Zielgerade mitnehmen. Bis dahin war das meine Bestzeit, aber an diesem Punkt habe ich alles verloren", sagte der Bayer im Dialog mit Motorsport-Magazin.com enttäuscht. "Die folgende Runde fuhr ich mit gebrauchten Reifen und musste zunächst noch nachtanken. Da war nicht mehr zu holen."
Fehler auch bei Kristensen
Auch Tom Kristensen, der zwei Plätze hinter Tomczyk startet, sprach auch von fahrerischen Faktoren. "Mein Auto hat sehr gut funktioniert. Ich habe in Q1 auf einen zweiten Run verzichten können", berichtete der Auftaktsieger von Hockenheim. Eine schwache Runde in Q2 wurde ihm begünstigt durch wechselnde Streckenbedingungen zum Verhängnis. "Als ich dann in Q2 meine erste fliegende Runde fuhr, fing es in der letzten Kurve etwas an zu nieseln, und ich habe nicht das Optimale aus der Situation herausgeholt und wusste, dass ich schneller fahren kann. Im zweiten Versuch von Q2 hat es mehr geregnet, aber ich bin wieder dieselbe Zeit gefahren. Das zeigt, dass ich mich hätte steigern können."
Sowohl Tomczyk als auch Kristensen sehen eine schwierige Aufholjagd bevorstehen. "In der DTM ist alles möglich, aber es ist schade, dass wir zu viert so weit hinten stehen", bedauerte Kristensen. Insbesondere rennstrategisch bewerten die Audi-Piloten ihre Möglichkeiten als begrenzt - das Boxenstoppfenster zwingt sie zum doppelten Paarlauf.
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