Am Samstag auf dem Podium, am Sonntag auf der Pole Position: Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) schwebt beim DTM-Wochenende in Spielberg auf Wolke 7! Der Ferrari 296 GT3 verlieh dem Niederländer quasi Flügel - und bescherte ihm die zweite Pole in der laufenden DTM-Saison 2025. Vermeulen nimmt das drittletzte Rennen des Jahres vor Ricardo Feller (Land-Audi) auf, der auf der Audi-Angststrecke den zweiten Startplatz eroberte.

Die Bedingungen für Vermeulen, der am Samstag nach dem Unfall seines Teamkollegen Jack Aitken den dritten Platz auf dem Podium geerbt hatte, und die weiteren 23 Piloten waren knifflig. Das Qualifying ging auf leicht feuchter, konstant abtrocknender Strecke über die Bühne. Trotz der 'Wet Session' fuhren die Piloten durchweg auf Slick-Reifen.

Kuriose Zitterpartie! Drama um Verstappens Nordschleifen-Permit (18:26 Min.)

Vermeulen auf Pole: "Wir fahren auf Sieg!"

Vermeulen, dessen Kumpel Max Verstappen am Samstag nach langem Hin und Her seine Nordschleifen-Permit erhielt, sagte: "Wir fahren auf Sieg, egal ob es regnet oder trocken ist" Pünktlich zum Rennen (13:30 Uhr) ist Regen vorhergesagt, aber die Witterungsbedingungen bleiben eine Wundertüte in der Steiermark.

Der Zweitplatzierte Feller befindet sich heute im Ferrari-Sandwich: Hinter Vermeulen und direkt vor Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari), der auf den dritten Startplatz fuhr. Aitken war der einzige Pilot aus dem Kreis der Titelanwärter, der durchs Qualifying einen Zusatzpunkt ergattern konnte. Der Brite hat nach seinem späten Abflug erneut beste Chancen, die Führung in der Meisterschaft zu erlangen. "Gestern haben wir viele Punkte weggeworfen, man kann niemandem außer mir die Schuld geben", räumte Aitken ein.

Nur ein BMW in Top-8 - Rast: "Das war das Maximum"

Der Noch-Meisterschaftsführende und Rennsieger Rene Rast (Schubert-BMW) erzielte Startplatz sieben. Schubert-BMW-Teamkollege Marco Wittmann - am Samstag Zweiter nach der Pole und im Nachgang mit viel Trubel - kam nicht über den 18. Platz hinaus. Die beiden BMW M4 GT3 Evo mussten über Nacht weitere 15 Kilogramm BoP-Gewicht einladen und fuhren damit 35 Kilo schwerer als im Samstags-Qualifying. "Wir haben das Maximum herausgeholt", fand Rast, der für den Sieg im Rennen weitere 20 Kilo Erfolgsgewicht zuladen muss.

Eine gute Ausgangslage verschaffte sich Titelanwärter Lucas Auer (Landgraf-Mercedes), der vor heimischem Publikum den vierten Startplatz einnahm: "P4 fühlt sich für uns an wie eine Pole Position!" Dahinter ein weiterer Lokalmatador aus Österreich, der ebenfalls den Titelgewinn angepeilt hat: Manthey-Porsche-Pilot Thomas Preining auf Platz fünf. "Das sind genau meine Bedingungen, schade, dass es nicht für ganz vorne gereicht hat", sagte der Porsche-Werksfahrer.

Manthey-Abflug sorgt für rote Flaggen

Fabio Scherer im Ford Mustang GT3 von HRT, Rast und Jules Gounon im aufwendig reparierten Winward-Mercedes komplettierten die Top-8 der Startaufstellung. "Die Jungs haben bis 3 Uhr in der Nacht gearbeitet", erzählte Winward-Teamchef Christian Hohenadel, nachdem Gounons gelbe Mercedes-Mamba am Samstag kräftig gequalmt hatte. Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) und Maro Engel (Winward-Mercedes) - beide ebenfalls mit Titelambitionen - folgten auf den Plätzen neun und zehn.

Das Qualifying musste 6:25 Minuten vor dem Sessionende mit roten Flaggen unterbrochen werden. Auslöser war DTM-Rookie Morris Schuring, der mit seinem Manthey-Porsche in der letzten Kurve von der Strecke abgeflogen war. Der junge Niederländer hatte sich hinten links einen Reifenschaden zugezogen und schlich in langsamer Fahrt zurück in die Boxengasse. Die Zeit wurde angehalten.