Oh la la, Jules Gounon! Der Franzose hat am Sonntagmorgen beim DTM-Auftakt in Oschersleben seine erste Pole Position erobert. Damit steht wie schon am Samstag bei Lucas Auers Sieg ein Mercedes-AMG GT3 auf dem ersten Startplatz. Gounon gibt 2025 sein Vollzeit-Debüt in der DTM, nachdem er im vergangenen Jahr einen Gaststart in Hockenheim absolviert hatte.
Dass Gounon zu den besten Fahrern im Werkskader von Mercedes-AMG zählt, wissen Experten seit Jahren. Das stellt der 30-jährige Winward-Pilot jetzt auch in der deutschen Traditionsserie unter Beweis. Gounon wusste sich schon am Samstag im Qualifying mit P4 zu beweisen - jetzt legte er noch eine ganze Schippe drauf.
Jules Gounon: Vom WEC-Podest zur DTM-Pole
Es sind erfolgreiche Tage für Monsieur Gounon: Am vergangenen Wochenende fuhr er beim WEC-Rennen in Imola zusammen mit Alpine-Teamkollege Mick Schumacher aufs Podium - folgt heute (Rennstart um 13:30 Uhr live bei ProSieben) das nächste Treppchen? Gounon legte im Qualifying ordentlich vor: Für seine schnellste Runde brauchte er 1:21.072 Minuten. "Gestern war das Auto komisch, im Rennen hatte ich keine Pace", sagte Gounon. "Wir haben über Nacht die Dämpfer gewechselt. Das Auto war super-geil!"
Gounon setzte sich bei der Zeitenjagd mit 0,075 Sekunden gegen Jordan Pepper (GRT-Lamborghini) durch. Der südafrikanische Lamborghini-Werksfahrer lieferte auf einer schnellen Runde erneut stark ab: Schon am Samstag hatte er seinen GRT-Lambo zum zweiten Startplatz geführt und das anschließende Rennen auf dieser Position hinter Sieger Auer beendet. In Oschersleben gelten saubere Überholmanöver als Kunststück, was die Startposition umso wertvoller macht.
Ricardo Feller jubelt: "Fühlt sich an wie Pole Position"
Hinter Pole-Setter Gounon und Pepper folgten Thierry Vermeulen (Emil-Frey-Ferrari) und Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) auf den Startplätzen drei und vier. Die Top-4 trennten nur 0,171 Sekunden. Für eine kleine Überraschung sorgte Ricardo Feller (Land-Audi), der mit einer persönlichen Bestzeit von 1:21.322 Minuten den fünften Platz kassierte. "Das fühlt sich an wie eine Pole", jubelte Feller, der kurzfristig mit DTM-Debütant Land-Motorsport zurückgekehrt war.
Mit Fellers Audi fuhren fünf unterschiedliche Marken in die Top-5 der Startaufstellung. Auf den Plätzen sechs, sieben und acht folgten Luca Engstler (GRT-Lamborghini), Thomas Preining (Manthey-Porsche) und Samstags-Sieger Lucas Auer (Landgraf-Mercedes). Maro Engel (Winward-Mercedes), am Samstag Dritter, und der amtierende DTM-Champion Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) komplettierten die Top-10 der Startaufstellung.
DTM-Newcomer Ford Mustang und Aston Martin wieder hinten
Am Ende des Feldes landeten erneut die beiden Ford Mustang GT3 von HRT (Arjun Maini auf P20, Fabio Scherer auf P23) und die ebenso neu in der DTM vertretenen Aston Martin Vantage GT3 von Comtoyou Racing (Gilles Magnus auf P22, Nicolas Baert auf P24). Dazwischen platzierte sich DTM-Rückkehrer Timo Glock (Dörr-McLaren, P21). Warum der frühere Formel-1-Pilot schon am Samstag vollkommen verzweifelt war, lest ihr in diesem Artikel:
Das Qualifying entwickelte sich schon wie am Samstag zu einem 10-Minuten-Krimi: Alle Fahrer nutzten die ersten 10 Minuten des Qualifyings ausschließlich dafür, die Reifen mittels eines 'Heat Soak' in das optimale Arbeitsfenster zu bringen. Dafür fahren die Piloten eine bis zwei ungezeitete Aufwärmrunden, um die Bremsen anzuheizen. Die Hitze strahlt dann beim Warten in der Boxengasse über die Felgen bis in die Reifen ab - praktisch die Alternative zu den in der DTM verbotenen Reifen-Heizdecken.
diese DTM Nachricht