Wie nach dem letzten DTM-Event in Spielberg angekündigt, hat der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) die Rennmotoren von drei der insgesamt verbliebenen vier Titelkandidaten routinemäßig und ohne Verdachtsmoment untersucht.

Am heutigen Freitag hat der DMSB offiziell mitgeteilt, dass an den Triebwerken der Top-3-Titelanwärter der Gesamtwertung, Thomas Preining (Manthey-Porsche/190 Punkte), Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini/180) und Ricardo Feller (Abt-Audi/159) "keinerlei Unregelmäßigkeiten" bei der technischen Untersuchung festgestellt worden sind.

DTM-Ergebnisse aus Spielberg jetzt offiziell

Damit sind die Ergebnisse der beiden Rennen auf dem Red Bull Ring und damit auch die Platzierungen der Titelanwärter sowie aller weiterer in Wertung platzierten Fahrer nun auch offiziell bestätigt worden.

Der DMSB hatte alle DTM-Teams im Vorfeld des Spielberg-Events darüber informiert, dass sie sich darauf einstellen sollen, dass nach dem zweiten Rennen routinemäßig technische Untersuchungen an den Wettbewerbsfahrzeugen durchgeführt werden würden.

Dabei wurden keine Anzahl der GT3-Sportwagen und auch nicht die betroffenen Teams genannt. Auch nicht, welche Fahrzeuge von dieser Maßnahme betroffen sein könnten. Theoretisch hätte es also jeden der 28 Teilnehmer treffen können.

Schlussendlich hatte sich der Motorsportverband dazu entschieden, die Top-3 der Meisterschaftswertung genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine nachvollziehbare Entscheidung, denn bei dieser Auswahl handelte es sich um drei der noch verbliebenen vier Titelkandidaten. Lediglich der Motor von Titelverteidiger Sheldon van der Linde (Schubert-BMW/138 Punkte) war nicht betroffen.

DTM Spielberg 2023: Die Highlights von Rennen 2 im Video (03:13 Min.)

Erklärt: Was bei den GT3-Autos untersucht wurde

Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärte ein DMSB-Sprecher, dass die drei Rennmotoren unter Aufsicht komplett auseinander gebaut wurden und Teile der Motoren gemessen und mit der Homologation verglichen worden sind. Das sei wegen der unterschiedlichen Konstruktion und Bauart der Rennmotoren 90-prozentig der gleiche Prozess gewesen. Zudem betont der DMSB, dass nicht nach bestimmten Dingen gesucht worden sei, weil es zuvor auch keinen konkreten Verdachtsmoment gegeben hätte.

Ziel der technischen Untersuchung war die Reglementkonformität der verplombten Rennmotoren, die bis gestern - Lamborghini war als letzter Hersteller an der Reihe - genauestens inspiziert worden sind. Unter anderem lag dabei das Hauptaugenmerk auf Hubraum, Kurbelwelle, Pleuel und Zylinder sowie etlicher kleinerer Details.

Wer gewinnt die DTM-Meisterschaft 2023?

Das DTM-Finale in Hockenheim (20.-22. Oktober), bei dem ein Fahrer noch maximal 56 Punkte einfahren kann, geht nun also ohne irgendwelche Nebengeräusche über die Bühne. Spannend ist es aufgrund der tabellarischen Konstellation allemal. Lediglich BMW-Werksfahrer van der Linde dürfte bei schon 52 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Preining nur noch theoretische Chancen auf seine Titelverteidigung haben.

Das Vorgehen des DMSB ist keinesfalls als Überraschung zu werten, denn solche Untersuchungen gab es in der DTM schon regelmäßig zu Zeiten, in denen keine Kunden- sondern Werksteams von Herstellern um die DTM-Titel kämpften. Damals standen vor allem die Einheitsbauteile der Class-One-Prototypen im Fokus.