Keine Überraschung, jetzt aber auch offiziell bestätigt: Die DTM verzichtet in der Saison 2024 auf ein mögliches neuntes Rennwochenende. Es bleibt im zweiten Jahr unter dem ADAC als neuem Promoter bei acht Events bzw. 16 Einzelrennen. Damit ist die Option, den Rennkalender um ein zusätzliches Wochenende im europäischen Ausland zu erweitern, endgültig vom Tisch.
"Es wird 2024 kein neuntes Rennwochenende geben", bestätigte ADAC-Motorsportchef Thomas Voss am Rande des Spielberg-Events (22.-24. September) in einer Medienrunde. Als Grund führte er die Mehrkosten einer solchen Veranstaltung an, die vor allem auf die Kundenteams zukommen würden. Schon jetzt ächzen einige kleinere Rennställe unter den Kosten der DTM, die deutlich höher liegen als beispielsweise im ADAC GT Masters oder einer vergleichbaren GT3-Serie.
Voss über Kalender-Expansion: "Wäre jetzt falscher Schritt"
Voss und der ADAC, die die Teams in die Planungen miteinbezogen hatten und für diesen offenen Austausch einiges Lob aus dem Fahrerlager ernteten: "Es wäre jetzt der falsche Schritt vor allem für die Teams, ihnen zusätzliche Kosten aufzudrücken. Nicht nur für die Teams, auch für uns bedeutet das einen Aufwand. So eine Veranstaltung hier liegt mittlerweile im siebenstelligen Bereich. Das Gesamtsystem muss in der Lage sein, ein neuntes Rennen zu finanzieren. Es macht keinen Sinn, wenn das zwei, drei, vier Teams können und die anderen nicht."
Innerhalb der Teams hatte es in den vergangenen Wochen seit der frühen Kalenderbekanntgabe Anfang August Uneinigkeiten gegeben. Manche Rennställe sprachen sich für ein weiteres Rennwochenende aus, andere winkten angesichts der Zusatzkosten ab.
Allgemeines Credo aus der Szene: Wenn sich ein Sponsor finden lässt, der ein DTM-Event einkaufen und finanzieren will, wären die meisten mit an Bord gewesen. Dazu kam es allerdings nicht in der Kürze der Zeit. Der ADAC hat sich zum Ziel gesetzt, die 'neue' DTM mit Privatteams statt reinen Hersteller-Engagements auf einem gesunden Fundament aufbauen zu wollen. Langfristig soll die deutsche Traditionsrennserie zur Strahlkraft früherer Zeiten zurückfinden. Eine grundsätzliche Expansion des Kalenders wollte Voss deshalb nicht ausschließen.
Wie geht es mit dem ADAC GT Masters weiter?
Während unter dem ADAC zum ersten Mal seit längerer Zeit nicht die Frage im Raum steht, ob es die DTM im nächsten Jahr überhaupt noch geben wird, herrschen bei der Zukunft des ADAC GT Masters noch einige Fragezeichen. Gespräche mit Teams sind im Gange, Entscheidungen sollen in den kommenden Tagen und Wochen getroffen werden, um den Partnern eine Planungssicherheit zu verschaffen. Diskutiert wird etwa, ob der Einsatz von 'Platin'-Fahrern 2024 verboten wird, aus Kostengründen, aber auch, um die Serie deutlicher von der DTM abzugrenzen.
Voss dazu: "Wir schauen insgesamt, wie man das ADAC GT Masters aufstellt, speziell was die Fahrerpaarungen angeht. Was ist zu nah an der DTM dran, was kollidiert mit GT World Challenge und so weiter. So, dass das GT Masters ein Profil bekommt, bei dem die Teams den Einsatz vernünftig refinanzieren können. Ein Großteil der Rennen wird wieder im Rahmen der DTM gefahren. Offen ist, ob es ein oder zwei Rennen abseits davon werden."
DTM-Rennkalender 2024
Event | Rennstrecke | Termin |
---|---|---|
1 | Oschersleben | 26.-28. April 2024 |
2 | Lausitzring | 24.-26. Mai 2024 |
3 | Zandvoort | 07.-09. Juni 2024 |
4 | Norisring | 05.-07. Juli 2024 |
5 | Nürburgring | 16.-18. August 2024 |
6 | Sachsenring | 06.-08. September 2024 |
7 | Red Bull Ring | 27.-29. September 2024 |
8 | Hockenheimring | 18.-20. Oktober 2024 |
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