Qualifying-Krimi bei der DTM auf dem Red Bull Ring! Auf abtrocknender Strecke und bei kniffligen Verhältnissen sicherte sich Laurin Heinrich (Bernhard-Porsche) in letzter Sekunde die Pole Position. Der DTM-Rookie startet im heutigen Rennen (13:30 Uhr live bei ProSieben) zum ersten Mal vom ersten Startplatz und peilt seinen zweiten Podesterfolg in der Saison 2023 an.

Auf Regenreifen stürmte Heinrich mit seinem Porsche 911 GT3 R zur Pole im Qualifying, das wegen eines Unfalls von David Schumacher (Winward-Mercedes) zwischenzeitlich unterbrochen wurde. "Ich bin super-happy und es ist noch schöner, weil mein Ingenieur heute Geburtstag hat", jubelte der 21-jährige, amtierende Meister des Porsche Carrera Cup.

Startreihe eins zum Geburtstag

Neben Heinrich startet Kelvin van der Linde (Abt-Audi) aus der ersten Reihe - pünktlich zum Geburtstag von Abt-Teamchef Thomas Biermaier. Der Südafrikaner hatte das Klassement lange Zeit angeführt, musste sich aber im letzten Moment mit knapp einer Hundertstelsekunde geschlagen geben. Für Audi dürften die nassen Bedingungen gerade recht gekommen sein, nachdem sich der R8 LMS GT3 zuvor im Trockenen sehr schwer getan hatte. Über Nacht erhielt Audi ein Zugeständnis bei der BoP und durfte 10 Kilogramm ausladen.

Hinter Heinrich und van der Linde folgte auf den Plätzen drei, vier und fünf eine Porsche-Phalanx bestehend aus Ayhancan Güven im zweiten Porsche 911 von Timo Bernhards Truppe, Titelanwärter Thomas Preining und Manthey-Teamkollege Dennis Olsen. "Das war ein sehr komplexes Qualifying", sagte Preining bei seinem Heimspiel. "Wir haben während der Session dreimal die Räder gewechselt. Zum Schluss war es nicht optimal, aber das ist eine gute Ausgangsposition.

Bortolotti profitiert von Stolz-Strafe

Auf den Plätzen sechs, sieben und acht folgten Maro Engel (Landgraf-Mercedes), der dreifache Meister Rene Rast (Schubert-BMW) und Marco Wittmann (Project-1-BMW). Luca Stolz (HRT-Mercedes) fuhr auf den neunten Platz, kassiert wegen seiner am Freitag kassierten dritten Verwarnung jedoch eine 5-Platz-Gridstrafe.

Von Stolz' Rückversetzung profitierte der Meisterschaftsführende Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini), der in der Startaufstellung vom zehnten auf die neunte Position vorrückt. "Das war eine Lotterie", wirkte der in Wien liebende Italiener mittelmäßig begeistert. "Manche fuhren auf Slicks, andere auf Regenreifen. Wir haben beides probiert. Es war nicht optimal, aber auch nicht ganz schlecht. Wir haben eine gute Schadensbegrenzung betrieben." Im heutigen Rennen startet Bortolotti wegen seines Sachsenring-Sieges mit 20 Kilo Erfolgsballast.

Unfall von David Schumacher sorgt für rote Flaggen

Unterbrochen wurde das Qualifying durch einen Unfall von David Schumacher (Winward-Mercedes). Der Sohn des früheren Formel-1- und DTM-Fahrers Ralf Schumacher verlor rund zehn Minuten nach dem Beginn die Kontrolle über seinen Mercedes-AMG GT3 und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Die Rennleitung unterbrach das Qualifying mit roten Flaggen für notwendige Reparaturarbeiten.

"Er hat direkt durchgegeben, dass alles okay ist", sagte Winward-Teamchef Christian Hohenadel bei ProSieben. "Es war unglücklich. Bei den wechselhaften Bedingungen versucht jeder mit Slicks rauszufahren, weil jeder vermutet, dass es trockener wird. David hat im Linksknick auf kalten Reifen den Grip verloren und ist eingeschlagen. Wir sind optimistisch, dass wir das Auto rechtzeitig zum Rennen reparieren können."

Schumacher bei ProSieben: "Zum Glück ist nichts passiert. Ein dummer Fehler meinerseits. Ich bekam einen 'Snap' auf der Geraden und konnte nicht mehr viel machen. Es war verdammt rutschig. Ich habe dann noch einen kleinen Fehler gemacht und dann ist das Heck so stark ausgebrochen, dass ich nicht mehr eingreifen konnte."