Porsche-Power in Oschersleben! Im Qualifying am Sonntagmorgen beim DTM-Auftakt in Oschersleben waren die 911er eine absolute Macht: Fünf Porsche-Piloten fuhren in die Top-7 der Startaufstellung. Thomas Preining erzielte für DTM-Neueinsteiger Manthey-Porsche seine erste Pole Position in der Traditionsserie. Der Werksfahrer aus Österreich hatte dem Sportwagenbauer 2022 den historischen ersten DTM-Sieg beschert.

Preinings Manthey-Grello mit neuem Streckenrekord (1:21.347) auf der Pole Position - ganz knapp dahinter DTM-Rookie Tim Heinemann (Toksport-WRT-Porsche) auf dem zweiten Platz mit 0,055 Sekunden Abstand. Der zweifache DTM-Trophy-Champion setzt seinen beeindruckenden Auftritt in Oschersleben nahtlos fort: Im Samstagsrennen fuhr er als Zweitplatzierter aufs Podium, jetzt kann sich Heinemann gute Chancen auf den nächsten Podesterfolg ausrechnen.

Das Porsche-Duo muss sich im heutigen Rennen (13:30 Uhr live bei ProSieben) gegen ein Verfolger-Duo von Lamborghini wehren. Auf den Startplätzen drei und vier lauern der Österreicher Clemens Schmid (GRT-Lamborghini) und Lambo-Werksfahrer Mirko Bortolotti (SSR-Lamborghini), dessen SSR-Team am Samstag in Form von Franck Perera den Saisonauftakt gewonnen hatte.

Zwei Porsche in Reihe 1, zwei Lamborghini in Reihe 2 - und dahinter eine weitere Armada aus Porsche 911 GT3 R der jüngsten 992-Generation: Dennis Olsen (Manthey), Ayhancan Güven (Bernhard) und Christian Engelhart (Toksport-WRT) folgten auf den Plätzen fünf, sechs und sieben. Die Top-7 trennten dabei nur 0,3 Sekunden.

Die Top-10 komplettierten drei Mercedes-AMG GT3: Maro Engel (Landgraf) trotz eines späten Drehers, DTM-Rookie Jusuf Owega und der amtierende DTM-Vizemeister Lucas Auer (Winward). Bestplatzierter BMW-Fahrer war der dreifache Champion Rene Rast (Schubert-BMW) als Elfter, während der bestplatzierte Audi-Fahrer mit Ricardo Feller (Abt-Audi) nicht über P13 hinauskam. Auch für Ferrari gab es mit P17 als bestem Resultat (Jack Aitken, Emil Frey Racing) im heutigen Qualifying nichts zu holen nach Aitkens Podestplatz im Samstagsrennen.

DTM-Qualifying 2023: Deshalb fährt niemand

Der Ablauf des Qualifyings gestaltete sich ähnlich kurios wie am Samstag: Die meisten Fahrer fuhren nur ein bis zwei nicht gezeitete Aufwärmrunden und kehrten dann erst einmal in die Box zurück. Hintergrund: Pro Rennwochenende stehen jedem Auto nur vier Reifensätze zur Verfügung - praktisch je ein frischer Satz für die beiden Qualifyings und Rennen.

Das Wartespiel mit Blick auf die besten Streckenbedingungen hat einen Hintergrund: Die Fahrer versuchen mit den Out- und Inlaps, Temperaturen in die Bremsen zu bekommen. Dadurch wärmen sich Felgen und Reifen auf, da Reifenheizdecken ja verboten sind. Die Pirelli-Reifen brauchen mindestens zwei Runden, um auf Temperatur zu kommen.

Mit angewärmten und angerollten Reifen geht es dann möglichst spät auf Zeitenjagd. Angesichts der extrem engen Abstände von meist weniger als einer Sekunde im gesamten Feld gilt es, möglichst optimale Bedingungen zu schaffen. Das bringt gleichzeitig das Risiko von abgebrochenen Runden wegen Verkehrs auf der Strecke unter Unterbrechungen durch gelbe Flaggen mit sich. Die Teams versuchen dabei, ihre beiden Autos nicht hintereinander auf die Strecke zu schicken, um mögliche Einbremsungen durch gelbe Flaggen zu vermeiden.