Erst Pole Position, dann Crash, Abbruch des Qualifyings und Pole wieder weg: Felipe Fraga hat beim letzten DTM-Qualifying der Saison 2022 auf dem Hockenheimring für mächtig Wirbel gesorgt!

Wenige Minuten vor dem Ende der 20-minütigen Session setzte sich der AF-Corse-Ferrari-Pilot mit einer 1:36.625 an die Spitze der Zeitenliste - dann kam er ausgangs der ersten Kurve von der Strecke ab und schlug mit seinem Ferrari in die Streckenbegrenzung ein!

Die Rennleitung entschied, das Qualifying bei einer Restdauer von 02:25 Minuten nicht fortzusetzen. Es blieb spannend, denn: Fragas schnellste Runde wurde nicht gewertet, wodurch Rene Rast automatisch den ersten Platz übernahm und die Pole Position erhielt!

Der dreifache DTM-Meister von Abt-Audi erhält drei Extra-Punkte für die Pole und wahrt seine kleinen Chancen auf die Meisterschaft. "Wir wollten früh raus, um nicht zu riskieren, dass ein anderer Fahrer crasht und das Qualifying abgebrochen werden muss", sagte Rast.

Durch den Crash von Fraga hatten einige Fahrer nicht mehr die Möglichkeit, noch eine schnelle Runde zu setzen - und das sorgt für noch mehr Spannung im Titelkampf! Der Meisterschaftsführende Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) kam nicht über den sechsten Platz hinaus. Titel-Herausforderer Lucas Auer (Winward-Mercedes) musste sich gar mit dem elften Startplatz begnügen!

Auer erhält wegen seines Sieges im Samstagsrennen ein Zusatzgewicht von 25 Kilogramm in seinen Winward-Mercedes. Sheldon van der Linde, Zweiter am Samstag, muss mit zusätzlichen 15 Kilogramm ins Rennen starten. "Nach dem Qualifying wird es hart für uns", sagte Auer. "Das wird ein hartes Rennen und es gibt nur volle Attacke."

DTM-Tabelle 2022: Ausgangslage vor dem Finale

Die Ausgangslage im Kampf um die Meisterschaft vor dem letzten Rennen der DTM-Saison 2022 (heute um 13:30 Uhr im Live-Ticker auf Motorsport-Magazin.com: Sheldon van der Linde führt die Tabelle mit 149 Punkten an. Lucas Auer (147 Punkte) bleibt Zweiter mit einem Rückstand von 2 Zählern.

Rene Rast hat nun 131 Punkte auf dem Konto - 18 weniger als der Südafrikaner. Mirko Bortolotti ist mit 121 Punkten jetzt offiziell raus aus dem Titel-Rennen. 26 Punkte (25 für den Sieg, 1 für schnellste Rennrunde) kann ein Fahrer im heutigen Rennen maximal noch erzielen.

Die Top-10 nach dem abgebrochenen Qualifying: 1. Rene Rast, 2. Clemens Schmid, 3. Marius Zug, 4. Marco Wittmann, 5. Nico Müller (+2 Startplätze wegen Grid-Strafe), 6. Sheldon van der Linde, 7. Dev Gore, 8. Christian Engelhart, 9. Maximilian Götz, 10. Leon Köhler

Qualifying-Halbzeit: Der Football-Audi führt

Überraschung zur Halbzeit des Qualifyings: Marius Zug führte die Zeitenliste mit seinem im Football-Design folierten Attempto-Audi mit der Bestzeit von 1:37.606 Minuten an. Dem DTM-Debütanten folgten Clemens Schmid, Marco Wittmann, Rene Rast und Nico Müller auf den Plätzen zwei bis fünf.

Sheldon van der Linde belegte bis zu den Reifenwechseln den sechsten Platz mit einem Rückstand von 0,9 Sekunden auf Spitzenreiter Zug. Lucas Auer folgte auf der elften Position, eine Runde wurde ihm wegen eines Track-Limit-Vergehens gestrichen. Die beiden Abt-Piloten Kelvin van der Linde und Ricardo Feller sowie Mirko Bortolotti verzichteten auf eine schnelle Runde, offenbar, um Reifen zu sparen.

Nur 20 der 27 Autos am Start

Im heutigen Qualifying gingen nach den zahlreichen Unfällen im Samstagsrennen nur noch 20 der 27 Autos an den Start. David Schumacher (Winward-Mercedes), Dennis Olsen (SSR-Porsche), Nick Cassidy (AF-Corse-Ferrari), Rolf Ineichen (GRT-Lamborghini), Thomas Preining (Bernhard-Porsche), Mikael Grenier (GruppeM-Mercedes) und Arjun Maini (HRT-Mercedes) mussten auf das Finale verzichten, nachdem ihre Autos zu stark beschädigt waren bzw. Olsen keine Startfreigabe durch den Medical Delegate erhielt.

DTM: Mehrere BoP-Änderungen

Über Nacht gab es zahlreiche Änderungen in der Balance of Performance, die bereits zum heutigen Qualifying galten. Der Restriktor der Audi R8 LMS GT3 wurde um 1 Millimeter vergrößert, während die BMW M4 GT3 mit 0,041 bar weniger Ladedruck fahren mussten. Die Mercedes-AMG GT3 mussten 5 Kilogramm zuladen, während die Ferrari 488 GT3 und der Porsche 911 GT3 R jeweils 5 Kilo aus dem Auto räumen durften.