Das Sonntags-Qualifying der DTM in Spielberg begann mit einem Schreckmoment: Mikael Grenier schlug mit seinem GruppeM-Mercedes nur 45 Sekunden nach dem Sessionbeginn heftig in die Streckenbegrenzung ein. Rote Flaggen!
Der Kanadier hatte am Morgen auf der regennassen Piste die Kontrolle über seinen Mercedes-AMG GT3 verloren und war mit hoher Geschwindigkeit in Kurve 3 gecrasht. Grenier konnte das stark an der Front zerstörte Auto aus eigener Kraft verlassen. Der AMG-Fahrer wurde zum Routine-Check ins Medical Center eingeliefert und konnte es wenig später wieder verlassen. "Leider können wir das Rennen heute nicht fahren", erklärte er.
Engel auf Pole - Strafe für Zweitplatzierten Götz
Nach einer zehnminütigen Unterbrechung ging es unter starkem Dauerregen weiter auf dem Red Bull Ring. Bei der 20-minütigen Rutschpartie kam Grenier-Teamkollege Maro Engel am besten mit den schwierigen Bedingungen zurecht und sicherte sich die Pole Position für das drittletzte Rennen der DTM-Saison 2022 (heute ab 13:30 Uhr im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com).
Hinter dem Mercedes-Piloten fuhr mit dem amtierenden DTM-Champion Maximilian Götz (Winward-Mercedes) ein weiterer AMG-Fahrer in die erste Startreihe. Aber: Wegen zu häufiger Track Limits im Samstagsrennen muss Götz heute drei Startplätze zurück.
Sheldon van der Linde muss neun Plätze zurück
Hinter den beiden Mercedes-AMG GT3 fuhren mit Samstags-Sieger Nick Cassidy und Teamkollege Felipe Fraga die beiden Ferrari-Piloten im Starterfeld auf die Plätze drei und vier. Reihe 3 war unterdessen BMW-Land: Lokalmatador Philipp Eng und Schubert-Teamkollege Sheldon van der Linde auf P5 und P6. Bitter: Der Meisterschaftsführende van der Linde erhält wegen Track Limits am Samstag eine Strafversetzung um neun Positionen!
Auf den Plätzen sieben bis zehn im Qualifying: Arjun Maini (HRT-Mercedes), der Österreicher Thomas Preining (Bernhard-Porsche), David Schumacher (Winward-Mercedes) und Titelanwärter Rene Rast (Abt-Audi). Gaststarter Leon Köhler verpasste die Top-10 mit seinem Walkenhorst-BMW als Elfter knapp, er kassiert ebenfalls drei Strafplätze vom Samstag. Titelaspirant Lucas Auer (Winward-Mercedes) kam nicht über P14 hinaus.
Zweiter Rot-Abbruch nach Gore-Crash
Die Bedingen auf dem 4,318 Kilometer langen Kur blieben brutal: 05:42 Minuten vor dem Ende des Qualifyings verlor Dev Gore (Rosberg-Audi) die Kontrolle über seinen R8 LMS GT3 und schlug in Turn 5 mit dem Heck in die Streckenbegrenzung ein. Die Rennleitung entschied sich ein zweites Mal, die Session mit roten Flaggen zu unterbrechen, während der US-Amerikaner im Medical Center durchgecheckt wurde.
Auch erfahrene GT-Piloten wie Mirko Bortolotti (Dreher, Kollision mit viel Glück vermieden) oder Nico Müller (Dreher) hatten Schwierigkeiten, die Autos auf der Strecke zu halten. Felipe Fraga musste mit seinem Red-Bull-Audi ebenfalls von der Piste, konnte einen Einschlag aber vermeiden. Was für eine Rutschpartie in der Steiermark!
Die Rennleitung gab die Session nach dem Gore-Crash ein weiteres Mal frei - viel war aber nicht möglich: Zum dritten Mal musste rote Flaggen geschwenkt werden, nachdem Ricardo Feller mit seinem Abt-Audi ins Kiesbett geflogen war. Bei noch 01:21 Minuten Restzeit entschieden die Verantwortlichen, das Qualifying nicht mehr neu zu starten.
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