Das Rahmenprogramm der DTM in Spielberg sorgte bei vielen Motorsport-Fans für einen Schock-Moment: Der legendäre Ford Zakspeed Capri Turbo fing während der Session Feuer. Der Bolide konnte zwar auch durch Mithilfe von Peter Mücke gelöscht werden, der Schaden des Rennwagens forderte aber Opfer: Ganze 500 Kilometer musste Peter Mücke für die erforderlichen Ersatzteile fahren. Der 75-jährige Rennfahrer und Teamchef verrät gegenüber Motorsport-Magazin.com aber, dass das ganze Drama sogar etwas Gutes hatte.
Von Spielberg nach Sankt Agahta und wieder zurück
Noch Freitagabend musste Peter Mücke in die Tiefen Oberösterreichs vordringen, um die notwendigen Ersatzteile für seinen Ford Zakspeed Capri Turbo zu finden. Über einen Kontakt hatte er von jemandem erfahren, der die notwenigen Teile hatte. Dieser Kontakt befand sich gerade auf dem Weg zu einem Bergrennen. Für Mücke aber kein Hindernis: „Ich habe dann gesagt: ‚Okay gut, dann komme ich dahin, weil das muss ja gelöst werden.‘“
Sankt Agahta – nicht zu verwechseln mit Sant'Agata Bolognese, wo auch der Sportwagenhersteller Lamborghini seinen Sitz hat – lautete die Destination Peter Mückes. Auf dem langen Weg in die kleine oberösterreichische Gemeinde und wieder zurück hat er es aber ruhig angehen lassen, versichert er: „Ich habe mich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten, weil ich nicht noch Ärger haben wollte.“
Mit Feuerlöschanlage und Luftfilter im Gepäck sei Peter Mücke dann um halb 12 wieder in Spielberg gewesen – ein Teilerfolg. Um das 540-PS-Geschoss aber wieder zum Laufen zu bringen, werkelte das Team aber noch bis spät in die Nacht. „Wir haben weitergemacht und waren dann gegen vier Uhr fertig“, so die Rennsport-Legende.
Peter Mücke: Geflickter Zakspeed-Capri hatte was ‚Gutes‘
Die Bemühungen haben sich jedoch bezahlt gemacht – Samstagmittag bretterte der Zakspeed-Capri für Qualifying 1 des DTM Classic DRM Cups wieder über den 4,326 Kilometer langen Kurs in Spielberg, wenn auch mit Einschränkungen. Das Feuer hatte schließlich einiges angeschmort. „Bis das alles aussortiert ist, braucht es seine Zeit, deswegen hatte ich im Qualifying schon ein bisschen Probleme“, führt Peter Mücke aus. „Aber wenigstens sind wir gefahren, das ist ja das Wichtigste.“
Das Unglück hat in seinen Augen aber auch wieder etwas Gutes. „Als Endresultat musste ich ein paar Dinge etwas schärfer angehen und da lernt man ja draus“, zeigt er sich draufgängerisch. Mit nur 0,9 Bar Ladedruck konnte Mücke das Klasse-2-Rennen am Nachmittag von Startplatz 11 sogar noch gewinnen.
Ende gut, alles gut! Der Sieg wurde natürlich mit Champagner gefeiert. Dabei ist die mehr als rosige Gesamtsituation in der DTM Classic ist für Peter Mücke aber Nebensache: „Ich habe genug gemacht und muss jetzt nicht noch dies oder jene Meisterschaft als Ziel haben, sondern einfach Spaß beim Fahren.“ Am Sonntag wird dann Sohn Stefan Mücke in den Ford Zakspeed Capri Turbo steigen.
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