Die DTM kehrt mit einer Personaländerung aus der achtwöchigen Sommerpause zurück. Kurz vor dem anstehenden Rennwochenende auf dem Nürburgring (26.-28. August 2022) hat die DTM-Dachorganisation ITR in einem internen Schreiben, das Motorsport-Magazin.com vorliegt, eine Personalrochade angekündigt.
Demnach übernimmt mit sofortiger Wirkung Martin Tomczyk die Leitung des Serienmanagements der DTM-Plattform inklusive der Rennserien DTM, DTM Trophy und DTM Classic sowie die Koordination der Rahmenserien. Frederic Elsner, bislang als Director Event & Operations für die gesamte Organisation verantwortlich und auch für das Serienmanagement, soll sich laut dem Schreiben auf die Leitung der Bereiche Event & Operations sowie Ticketing fokussieren.
Tomczyk, DTM-Champion 2011 mit Audi und von 2012 bis zu seinem Karriereende im Dezember 2021 für BMW am Start, wurde zu Jahresbeginn als neuer Manager für die Rahmenrennserie DTM Trophy vorgestellt. Schon seit geraumer Zeit ziert die Jobbeschreibung 'DTM Representative Brand & Sports' seine ITR-Visitenkarte.
Ist die Personaländerung ein weiterer Hinweis auf Tomczyks mögliche künftige Aufgabe, DTM-Boss Gerhard Berger (1. Vorsitzender ITR e. V.) als neues 'Aushängeschild' der deutschen Traditionsrennserie zu ersetzen? Mehreren DTM-Beobachtern war seit einiger Zeit aufgefallen, dass der frühere Formel-1-Fahrer Berger nicht mehr die alles umfassende Präsenz seiner ersten Jahre in der DTM innehat.
Unternehmer Berger widersprach nicht auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com: "Da steckt aber kein Plan dahinter, da geht es einfach um Überlastung. Ich habe noch drei Firmen und die so vernachlässigt, dass es eine Balance braucht. Aber mein Herz hängt am Motorsport, an der DTM. Da bin ich am liebsten. Auf Dauer muss ich das ein bisschen anders organisieren, sonst bleiben Familie und alles andere etwas auf der Strecke."
Ob sich Tomczyk vorstellen könne, das neue 'Aushängeschild' der DTM zu werden, wollte Motorsport-Magazin.com vom 40-Jährigen schon im Mai dieses Jahres wissen. Nicht wenige DTM-Experten könnten sich den Rosenheimer nach seinen ersten Auftritten als ITR-Mann durchaus auf lange Sicht in dieser Rolle vorstellen.
Tomczyk gab sich zurückhaltend: "Es ist wie in jedem Betrieb ein Miteinander. Und auch im Motorsport funktioniert es nur im Team. Als Gerhard beim DTM-Rennwochenende auf dem Lausitzring vorzeitig abgereist ist, habe ich ihn in seinen Aktivitäten vertreten. Das ist eine Richtung, die vielleicht wegweisend ist. Ich sehe mich noch nicht zu 100 Prozent in dieser Position. Es ist aber schon so, dass wir zusammen DTM machen wollen."
Die Umstellung vom aktiven Sportler ins Management sei anfangs gewöhnungsbedürftig gewesen, räumte Tomczyk ein. Aber: "Aus meiner Sicht war sehr schnell klar, dass es gut funktioniert. Jetzt weitet sich mein Tätigkeitsbereich immer mehr aus."
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