Gute Nachrichten bei Bruno Spengler: Der BMW-Werksfahrer hat die Operation nach seinem Unfall beim ETCR-Rennen in Vallelunga vor elf Tagen (24.07.2022) gut überstanden. Das teilte der DTM-Champion von 2012 am Mittwoch auf seiner Instagram-Seite und gegenüber Motorsport-Magazin.com mit. Spengler hatte sich beim Crash zwei Wirbel gebrochen, soll aber schon in einem Monat wieder ins Rennauto steigen und Sport treiben können.

"Die OP ist super gelaufen", sagte Spengler zu Motorsport-Magazin.com. "Wahnsinn, was die Ärzte heute machen können! Ich wurde von einem sehr guten Arzt hier in Straßburg operiert. Bei der Technik handelt es sich um eine Injektion von Zement in die zwei Wirbel, die gebrochen waren."

Ein Wirbelbruch kann mithilfe einer sogenannten Kyphoplastie behandelt werden. Bei der minimalinvasiven Operation spritzt der Arzt Knochenzement, der dem natürlichen Knochen ähnelt, in den Wirbel, um ihn zu stabilisieren. Die Operation wurde in Spenglers französischer Wahlheimat Straßburg vorgenommen, wo der Franko-Kanadier mit seiner Familie lebt.

Spengler: "Ende August, Anfang September wieder zu 100 Prozent fit"

Spengler weiter: "Mit so einer Verletzung ist man normalerweise wieder fit nach drei, vier Monaten, bekommt ein Korsett und kann praktisch gar nichts machen. Weil die Wirbel mit dieser Technik wieder fest sind, kann ich 15 Tage nach der OP wieder Sport machen."

"Einen Monat nach der OP bin ich wieder fit, kann Rennauto fahren und Sport machen ist kein Problem. Ich bin dem Professor und der Technik, die wir heute haben, sehr dankbar. Dadurch werde ich überhaupt keine Rennen oder Tests verpassen und bin Ende August, Anfang September wieder zu 100 Prozent fit."

Spengler im Alfa Romeo Giulia von Romeo Ferraris, Foto: ETCR Media
Spengler im Alfa Romeo Giulia von Romeo Ferraris, Foto: ETCR Media

Bruno Spengler: Unfall mit 1.850 Kilo schwerem Rennauto

Spengler startet dieses Jahr nur in der elektrischen TCR-Rennserie, die ihr Saisonfinale an einem noch zu bestimmenden Datum im November in Istanbul austragen will. In der ETCR ist er an das Privatteam Romeo Ferraris ausgeliehen, das Alfa Romeo Giulia-Prototypen einsetzt. Die Fahrzeuge leisten 500 kW (680 PS) und wiegen per Reglement für ein Rennauto schwere 1.850 Kilogramm. Für seinen Arbeitgeber BMW M Motorsport hat Spengler im Jahr 2022 noch kein Rennen bestritten.

Spengler verunfallte beim vorletzten Event der ETCR-Saison im Sonntagsrennen auf dem Autodromo Vallelunga Piero Taruffi, rund 30 Kilometer nördlich von Rom gelegen. Ausgangs der Kurve 2 (Curva Grande) verlor er ohne Fremdeinwirkung die Kontrolle über das Auto, kam links von der Strecke ab, rasselte rückwärts durchs Kiesbett und krachte mit der rechten Fahrzeugseite in die Streckenbegrenzung. Die Videoszenen deuten auf ein Problem am linken Hinterreifen hin, bevor sich der Highspeed-Unfall ereignete.

Team zieht zweites Auto nach Unfall zurück

Aus Sicherheitsgründen zog Romeo Ferraris unter der Leitung von Teamchefin/Ex-Rennfahrerin Michela Cerruti das zweite Fahrzeug, gesteuert von Giovanni Venturini, aus dem laufenden Wettbewerb zurück und kündigte eine Analyse des Unfalls an.

Es war der zweite ungewöhnliche Vorfall am Wochenende in Vallelunga: Beim Tourenwagen-Weltcup WTCR, der zusammen mit dem Elektro-Pendant gastierte, nahm das Team Cyan Racing seine fünf Lynk & Co-Rennwagen während der Aufwärmrunde aus dem Rennen. Das Team, das unter anderem mit Yvan Muller und Ma Qing Hua startet, hatte zuvor Sicherheitsbedenken mit Blick auf die Goodyear-Reifen moniert.