Die zweite Station im DTM-Rennkalender 2022 steht an. Am kommenden Wochenende geht es für die Fahrer und Teams auf den Lausitzring - auf eine Strecke, auf der die besten GT-Piloten einige Herausforderungen erwarten. Dem sind sich auch Lucas Auer, Nico Müller und Nicki Thiim bewusst, die sich vor dem zweiten Rennwochenende der DTM-Saison wie immer wortgewaltig auf die Action einstimmten.

Danach gefragt, ob das erste, durchaus erfolgreiche Rennwochenende der DTM-Saison 2022 in Portimao für große Erleichterung bei den beiden Siegern, Lucas Auer und Nico Müller, gesorgt hat, antworten die Rennfahrer mit einem klaren "Ja". Für Auer ist es demnach immer gut, zu beobachten, dass man am ersten Rennwochenende bereits genügend Speed hat, auf den man im weiteren Verlauf der Saison aufbauen kann, und Nico Müller sieht zwar trotz des starken Momentums, das er aus dem ersten Event mitnehmen konnte, eine schwierige Saison auf sich zukommen, denkt aber natürlich trotzdem nicht daran, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen - ganz im Gegenteil (DTM-Gesamtwertung 2022).

Nicki Thiim, Sohn der DTM-Ikone Kurt Thiim, konnte bei seinem DTM-Debüt in Portimao keine Punkte einfahren. Auf die Frage, ob das Wochenende für ihn deshalb eine Art "Reality Check" dargestellt hat, antwortet dieser aber gewohnt schelmisch: "Ein 'Reality Check' ist wahrscheinlich eher dann gegeben, wenn du zum ersten Mal aus dem Elternhaus ausziehst oder den ersten Kuss bekommst, aber nein, jetzt ohne Witz … Es ist kein Geheimnis, dass ich erst kurz vor dem Rennwochenende zum ersten Mal im Lambo gesessen bin. Es war das erste Qualifying für mich. […] Ich bin einfach froh und stolz, meinen Traum leben zu dürfen. […] Ich sehe jedes Rennen als eine wertvolle Erfahrung."

Lausitzring: Kurve 1 trennt die DTM-Spreu vom -Weizen

Lucas Auer hat zunächst nur gute Erinnerungen an die brandenburgische Rennstrecke: "Meine schönsten DTM-Erinnerungen hängen mit dem Lausitzring zusammen. 2016 war großartig, ich liebe diese Momente. Generell habe ich eine gute Verbindung zu dieser Rennstrecke, besonders zu Kurve 1, wo sich alle immer ein klein wenig in die Hose machen. Coole Strecke, aber schwer etwas vorherzusagen bei so starken Fahrern und Teams."

Nico Müller weiß derweil genau, wovon Lucas Auer spricht, obwohl er auch betont, dass er insgesamt durchaus gute Erinnerungen an den Kurs hat: "Beim ersten Mal war ich etwas nervös wegen Kurve 1, die wirklich eine große Herausforderung darstellt. […] Das Ergebnis im letzten Jahr war zwar nicht das Beste, das lag aber vor allem daran, dass es große Probleme mit dem Auto gab. Generell habe ich aber gute Erinnerungen."

Nicki Thiim fasst die Problematik hingegen etwas uneleganter, aber dafür auch umso eindrücklicher zusammen: "Was ich von Kurve 1 erwarte? Das, was Lucas gesagt hat. Wahrscheinlich wird man sich in die Hose machen. Wer die größten Eier hat, wird am besten sein."

DTM 2022: Gewinnchancen wie beim Roulette

Nico Müller und Nicki Thiim sind überzeugt, dass das Kräfteverhältnis in der aktuellen Saison der DTM alles andere als festgeschrieben ist. Stattdessen erwarten sie sich, dass das Feld an jedem Rennwochenende neu durchgemischt wird. "Ich erwarte mir, dass sich die Performance der Autos, Teams und Fahrer von Wochenende zu Wochenende verschiebt, wobei die Charakteristika der einzelnen Rennstrecken, aber auch die jeweiligen Streckenbedingungen eine wichtige Rolle spielen werden", äußert sich Nico Müller. Und Nicki Thiim? "Es wird jedes Wochenende ein Roulette-Spiel", lauten dessen Worte.

Lucas Auer ist hingegen überzeugt, dass es auch 2022 durchaus stärkere und schwächere Teams in der DTM gibt - besonders mit Blick auf den Lausitzring: "Die meisten DTM-Teams und -Fahrer kennen den Lausitzring in- und auswendig. Es sollte also klar sein, wer hier wieder abliefern kann."