Kaum eine andere Rennserie weltweit blickt auf eine derart lange Geschichte zurück wie die DTM. ITR-Boss Gerhard Berger weiß, dass die Tourenwagen aus alten Zeiten sich auch heute noch größter Beliebtheit unter den Fans erfreuen. Deshalb erachtet er die DTM Classic - eine von mehreren Säulen auf der Plattform - als enorm wichtig.

Um eine bessere Übersichtlichkeit und Struktur in den Klassik-Bereich am Rande der DTM-Rennwochenenden zu bringen, wird die DTM Classic zur Saison 2022 aufgeteilt. Im "DTM Classic Cup" gehen Fahrzeuge der historischen DTM-Jahrgänge 1984 bis 1996 sowie aus der Neuzeit von 2000 bis 2007 an den Start. Im "DTM Classic DRM Cup" drehen Fahrzeuge der DTM-Vorgänger-Serie Deutsche Rennsport-Meisterschaft (DRM) von 1972 bis 1981 ihre Runden.

"Die DNA der DTM spielt für uns eine große Rolle", sagt Berger, der selbst auf Tourenwagen-Rennen zurückblickt. "Ob der Vorgänger Deutsche Rennsport-Meisterschaft, die Anfänge mit der Produktionswagen-Meisterschaft oder die 'echte' DTM bis in die 2000er Jahre - so eine Historie kann abseits der Formel 1 kaum eine andere Rennserie aufweisen. Diese Säule der DTM ist bei den Fans extrem beliebt und mir auch persönlich sehr wichtig."

Foto: DTM
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Erfolgreiche Tourenwagen-Ikonen wie Klaus Ludwig, Christian Danner oder Hans-Joachim Stuck sorgten etwa beim diesjährigen Saisonfinale auf dem Norisring für Begeisterung auf den Zuschauertribünen. Und nicht wenige dürften überrascht gewesen sein, dass die Haudegen mit den oftmals höchst kostspieligen Tourenwagen-Klassikern aus Privathand alles andere als zimperlich zu Werke gingen. Auf dem Norisring lagen die Rundenzeiten der DTM Classic teilweise nur wenige Sekunden über den Zeiten der aktuellen GT3-Generation!

"Die Begeisterung bei den Fans für diese tollen Rennwagen und auch für die namhaften Profis vergangener Tage ist wirklich eindrucksvoll", sagt Strietzel Stuck, der 1990 auf einem Audi V8 die Meisterschaft gewann. "Das habe ich selbst am Norisring erlebt, das war einfach großartig. Deshalb steht für mich auch fest, dass ich 2022 möglichst oft bei den Rennen der DTM Classic am Start sein will."

Foto: ITR
Foto: ITR

Historische Rennwagen - 911er Porsche oder Gruppe-5-Capri aus den Siebzigern, klassische BMW M3, 190er Mercedes und Sierras aus den Achtzigern oder Alfa Romeo, Mercedes und Opel aus den Neunzigern und Nullerjahren - werden neben einem 30-Minuten-Training am Freitag jeweils am Samstag und Sonntag in einem 20-minütigen Qualifying und in einem 25-minütigen Rennen auf der Strecke zu sehen sein.

Der frühere Rennfahrer Peter Oberndorfer, inzwischen Serien-Manager der DTM Classic: "Mit dem DTM Classic Cup decken wir das große Feld von DPM bis zur modernen DTM ab, mit dem DRM-Cup schaffen wir eine neue Bühne für die faszinierenden Rennwagen der Siebziger. Die DTM Classic wird 2022 Fans und Teilnehmern damit noch mehr hochwertigen historischen Rennsport als bisher bieten."

Kalender: DTM Classic Cup 2022

20.-22. Mai 2022 - Lausitzring
1.-3. Juli 2022 - Norisring
9.-11. September 2022 - Spa-Francorchamps
7.-9. Oktober 2022 - Hockenheim (GER)

Kalender: DTM Classic DRM Cup

17.-19. Juni 2022 - Imola
26.-28. August 2022 - Nürburgring
23.-25. September 2022 - Red Bull Ring

Klasseneinteilung: DTM Classic Cup

  • Klasse 1: Class 1 1993 bis 1997 und 2000 bis 2007
  • Klasse 2: Gruppe H und Turbos ohne Restriktor 1987 bis 1992
  • Klasse 3: DTM und Gruppe A 1987 bis 1988
  • Klasse 4: DTM und Gruppe A 1989 bis 1992
  • Klasse 5: DPM 1984 bis 1986
  • Fahrzeuge aus EM und WM der in Frage kommenden Jahre ebenfalls erlaubt

Klasseneinteilung: DTM Classic DRM Cup

  • Division 1: über 2.0l bis 1976
  • Division 1: über 2.0l ab 1977
  • Division 2: bis 2.0l bis 1976
  • Division 2: bis 2.0l ab 1977