Die DTM konnte zuletzt in Zolder mit dem McLaren um Gaststarter Christian Klien und das deutsche Team JP Motorsport eine sechste Marke im Teilnehmerfeld der Saison 2021 präsentieren - und das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.

Wie Motorsport-Magazin.com im Fahrerlager von Zolder aus unterschiedlichen Quellen erfahren hat, steht eine eigentlich nicht mehr für möglich gehaltene, faustdicke Überraschung in den Startlöchern: Noch in diesem Jahr soll ein Porsche das Starterfeld bereichern!

Laut Fahrerlager-Funk geht es konkret um das fünfte Rennwochenende der Saison auf dem Red Bull Ring in Österreich (03.-05. September 2021). Den Einsatz planen soll das Team SSR Performance, inzwischen bestens bekannt aus dem ADAC GT Masters. Eine Terminüberschneidung beider Serien gäbe es nicht an diesem Wochenende.

Die junge Mannschaft aus München gewann 2020 beim Debüt in der ADAC-Serie auf Anhieb die Fahrer- und Teammeisterschaft mit einem Porsche 911 GT3 R. Die Porsche-Spezialisten Michael Ammermüller und Christian Engelhart führten das Team zum Erfolg.

SSR Performance um Geschäftsführer Stefan Schlund kümmert sich neben dem Motorsport um Reparaturen, Wartung und Optimierung von Sportwagen sowie klassischen Automobilen aller Art. An der Rennstrecke ist Wolfgang Hatz als Teamchef für die Abläufe verantwortlich.

Ammermüller geht auch 2021 wieder mit SSR im GT Masters am Start und hat mit Porsche-Werksfahrer Mathieu Jaminet einen neuen Teamkollegen erhalten. Mit zwei Siegen und der Tabellenführung kann sich das Team, das eine Kooperation mit Manthey-Racing führt, sogar gute Hoffnungen auf die Titelverteidigung machen.

Bei den beiden Rennen in Spielberg sollen angeblich allerdings weder Ammermüller noch Jaminet am Steuer des SSR-Porsche Platz nehmen. Es wurde spekuliert, dass stattdessen ein ehemaliger DTM-Fahrer sein Comeback am Steuer gibt in der Serie, die seit diesem Jahr auf GT3-Rennwagen setzt und ein permanentes Starterfeld von 19 Fahrzeugen aufweisen kann. Das scheint aber noch nicht so klar zu sein wie zunächst vermutet, wie kurz nach dem Zolder-Wochenende zu hören war.

Foto: ADAC GT Masters
Foto: ADAC GT Masters

Porsche respektive Porsche-Teams hatten sich bisher in Sachen DTM-Einstieg eher defensiv gezeigt. Die ersten drei Rennwochenenden in Monza, auf dem Lausitzring und zuletzt in Zolder haben allerdings gezeigt, dass die vom Österreicher Unternehmen AVL vorrangig virtuell erstellte Balance of Performance besser funktioniert als von vielen Experten im Vorfeld erwartet.

Das scheint zu einer Neubewertung bei Verantwortlichen geführt zu haben, die die Entwicklung der DTM zunächst abwarten wollten. Es soll inzwischen noch weitere Teams und Fahrer geben, die mit einem Gaststart in der DTM-Saison 2021 liebäugeln. Laut Serienchef Gerhard Berger herrsche ein reges Interesse und Porsche-Teams seien von Beginn an willkommen gewesen.

Der McLaren 720 S GT3 des früheren Formel-1-Fahrers Christian Klien konnte in Zolder trotz wenig vorhandener Daten ordentlich mithalten. Im Verlauf des Wochenendes wurde die BoP für den britischen Sportwagen verändert, um ihn auf ein vergleichbares Leistungsniveau mit den Boliden von Audi, BMW, Mercedes, Ferrari und Lamborghini zu bringen.

Klien schloss die beiden Rennen in Zolder auf den Plätzen 12 und 14 ab. Nach Startplatz 16 am Samstag, ging er sonntags von P7 ins Rennen, wenngleich der Österreicher möglichweise auch vom vorzeitigen Abbruch des Qualifyings profitierte, der zahlreiche Fahrer um eine schnelle Rundenzeit brachte. "Auch wenn nicht alles so lief wie geplant, war das Wochenende für uns in vielerlei Hinsicht ein Erfolg. Wir nehmen viele neue Eindrücke mit und konnten viel lernen", teilte das Team JP Motorsport aus Erkelenz mit.