Das halbe Dutzend ist voll: Beim dritten DTM-Rennwochenende der Saison 2021 in Zolder geht mit McLaren eine sechste Marke an den Start. Am Steuer des 720 S GT3 sitzt ein Fahrer mit Formel-1-Vergangenheit: Christian Klien, der zwischen 2004 und 2010 bei 49 Grands Prix an den Start ging, bevor er sich dem GT- und Prototypensport zuwandte.

Geplant war bislang, dass Klien und sein junges Team JP Motorsport aus Deutschland bei den drei Rennwochenenden in Zolder (06.-08. August), auf dem Nürburgring (20.-22. August) sowie in Assen (17.-19. September) als Gaststarter antreten. Durch die jüngste Änderung des Rennkalenders könnte sogar noch eine weitere Veranstaltung hinzukommen.

"Ein Start auf dem Norisring würde mich schon sehr reizen. Ich spreche mit dem Team und würde mich natürlich freuen, wenn sich das realisieren ließe", sagte der Österreicher an diesem Freitag zu Motorsport-Magazin.com. Wie wir exklusiv berichtet hatten, bildet das Stadtrennen in Nürnberg dieses Jahr zum ersten Mal in der über 30-jährigen Geschichte der DTM das Saisonfinale, nachdem alle Beteiligten inklusive der Verantwortlichen des Hockenheimrings - eigentlich als Finalort vorgesehen - eine Einigung finden konnten.

Norisring: Überschneidung mit Formel 1

Vom 08. bis 10. Oktober 2021 - nur eine Woche nach Hockenheim - gastiert die DTM zum letzten Rennwochenende des Jahres auf dem Norisring. Ein Termin, der für Klien allerdings nicht so gut passen würde: zeitgleich startet in Japan die Formel 1, die Klien für den Red-Bull-Sender ServusTV als Experte begleitet.

Sollte es trotzdem mit dem Norisring klappen, kann ab sofort von einem 'Gaststart' eigentlich kaum eine Rede mehr sein: Mit Ausnahme der Events auf dem Red Bull Ring in Österreich (Kollision mit Niederlande GP) sowie Hockenheim (Kollision mit Türkei GP) würde Klien bei vier der sechs verbleibenden Rennwochenenden mit dem GT3-McLaren antreten und das Starterfeld auf 20 Autos erweitern.

"Der Norisring ist für die DTM wie Monaco für die Formel 1", meinte Klien in Anspielung auf den Stadtkurs, der gern als 'Fränkisches Monaco' bezeichnet wird. Sein letztes Rennen entlang des Dutzendteichs liegt eine ganze Weile zurück: 2003 mit der damaligen F3 Euro Series - im Rahmenprogramm der DTM - nahm er zuletzt den berühmten Kurs in Angriff. Im ersten Rennen sah Klien die Zielflagge nicht, den zweiten Lauf beendete er auf dem zehnten Platz, bevor er später als Vize-Meister in die Formel 1 aufstieg.

Foto: DTM
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Klien: DTM-Debüt mit Tücken

Kliens DTM-Debüt in Zolder verlief aufgrund der Wetterbedingungen mit Regen sowie mehreren Rotphasen eher durchwachsen. Die beiden Trainings am Freitag beendete er auf den Plätzen 17 und 16, dabei drehte er jeweils 14 Runden und konnte sich mit Slicks und Regenreifen vertraut machen. Vom 1. auf das 2. Freie Training durfte das Team einige Kilogramm aus dem McLaren ausladen. "Wir haben sehr konservativ begonnen", erklärte Klien. "Ich bin aber sicher, dass AVL einen super Job mit der Balance of Performance macht."