Audi gegen BMW heißt das Duell in der DTM-Saison 2020. Aller Voraussicht nach werden 16 Rennwagen - neun Audi und sieben BMW samt jeweiliger Kundenautos - beim Saisonauftakt Ende April im belgischen Zolder an den Start gehen. Durch den Ausstieg des Schweizer Rennstalls R-Motorsport kehrt die DTM wie schon in den Jahren 2006 bis 2011 zurück zu einem Hersteller-Zweikampf.

Ein Rückschlag für DTM-Chef Gerhard Berger, der sich seit dem Abschied von Mercedes-Benz Ende 2018 auf der Suche nach neuen Marken und Lösungen für die Zukunft der wichtigen ITR-Plattform befindet.

Den Verlust der vier durch R-Motorsport eingesetzten Aston Martin Vantage beschrieb Berger jüngst in der Tiroler Tageszeitung: "Wir bemühen uns, mit Audi und BMW ein starkes Starterfeld zu schaffen. Ehrlich gesagt konnte Aston Martin nicht ums Podium kämpfen - darum ist es wie ein Schönheitsfehler. Aston Martin war cool, der Zeitpunkt des Ausstiegs war sehr spät, das hat mich eher verwundert."

Mit Blick auf die Spannungsebene in der DTM habe der Ausstieg des Schweizer Rennstalls keine Auswirkungen gehabt, sagte der Österreicher. Und weiter: "Wir haben 30 Prozent Steigerung bei den Vorverkaufszahlen der Tickets, mit Lucas Auer und Robert Kubica haben wir das Feld noch attraktiver gemacht."

Im sportlichen Wettbewerb konnten die innerhalb von nur drei Monaten von HWA entwickelten Aston Martin nicht mit der Werkskonkurrenz von Audi und BMW mithalten. Den Verlust der dritten Marke im Starterfeld bedauerten jedoch unabhängig von der Performance zahlreiche Fans der Tourenwagenserie, die sich nicht nur nach einem großen, sondern auch einem abwechslungsreichen Starterfeld sehnen.

Zuletzt sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass zu Motorsport-Magazin.com: "In der vergangenen Saison herrschte durch Aston Martin sicherlich eine große Euphorie. Wenn ich das Thema aber rein sportlich betrachte, haben sie nicht wirklich eine Rolle gespielt. Wenn wir eine Startaufstellung mit bis zu 16 Autos haben - auch, wenn es 'nur' Audi und BMW sein sollten - dann haben wir mit Blick auf das Starterfeld ein sehr hohes Niveau."

Ob sich für den Verlust der Marke Aston Martin in nächster Zeit ein Nachfolger finden lässt? "Nein. Nichts, über das wir seriös reden könnten", sagte Berger zum aktuellen Zeitpunkt. Ein vermehrtes Engagement privat eingesetzter Fahrzeuge wird weiter verfolgt, muss aber finanziert werden. Die Vergangenheit hat mehrfach gezeigt, dass dies einem Kunststück in der DTM gleichkommt.

R-Motorsport setzt sein Engagement nach dem DTM-Aus unterdessen in unterschiedlichen GT-Rennserie fort. Einsätze in der früher als 'Blancpain' bekannten GT World Challenge Europe sowohl im Endurance als auch im Sprint Cup sowie ein Start in GT4 European Series wurden bislang offiziell kommuniziert. Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com wird das Team 2020 zudem im ADAC GT Masters sein Debüt geben.